Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 139

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Viertes Kapitel. 139 Schaaren von Franzosen in seine Nahe zog. Aber mitten in dieser Umge- bung verleugnete der Herzog seine Würde als deutscher Reichsfürst nie, und weit entfernt, sich von Frankreich durch Gold und Schmeichelei er- kaufen zu lassen, zeigte er sich vielmehr als einen immer gerüsteten Gegner Ludwigs Xiv. Wie seine Regimenter zur Behauptung Candia's gegen die Osmanen gestritten hatten, so stritten sie gegen die Schweden in Pom- mern und dem Bremischen, gegen Frankreich am Ufer des Rheins. So- phia Dorothea, die einzige Tochter von Georg Wilhelm, wurde mit Georg Ludwig, dem Sohne von Ernst August verlobt, welchem Letzteren zugleich die Erbschaft von Lüneburg - Eelle zugesi'chert wurde, falls er den söhnelo- sen Bruder überlebe. Ernst August, der jüngste Sohn von Herzog Georg, war der Einzige unter seinen Brüdern, welcher sich einer männlichen Nachkommenschaft zu erfreuen hatte. Seine Gemahlin war Sophia, Tochter Friedrichs V. von der Pfalz und der Elisabeth, einer Tochter König Jacobs I. von England. Sie war eine durch Anmuth, Verstand und Seelengüte gleich ausgezeich- nete Fürstin. Zum Vorsteher des Bisthums Osnabrück bestimmt, dessen alternirende Successi'on dem lüneburgischen Fürstenhause in Folge des west- fälischen Friedens zustand, übernahm Ernst August 1661 die Regierung seiner Diöcese, verließ den Hof seines Bruders Georg Wilhelm in Han- nover, und schlug seine Residenz in Iburg auf. Vereint mit Georg Wil- helm, bot er dem Kaiser zur Bekämpfung der Reichsfeinde willig die Hand, schloß sich dem durch den kriegerischen Bischof von Münster bedrängten Holland an, und trat 1675 im Haag dem Fürstenverein zur Aufrechter- haltung der allgemeinen Freiheit gegen Frankreich bei. Als auch Trier den französischen Waffen unterlag, gingen die lüneburgischen Brüder an der Spitze eines ausgesuchten Heeres über den Rhein, vereinigten sich mit den einzelnen Schaaren der Verbündeten, und begannen die Belagerung der kurfürstlichen Residenz, als sich der französische Marschall Crequi mit überwiegender Macht der bedrängten Stadt näherte. Da verließ das deut- sche Heer seine Belagerungsschanzen und erfocht am 1. August 1675 ei- nen glanzenden Sieg über die gepriesenen Regimenter Ludwigs Xiv. Der persönliche Muth von Georg Wilhelm und Ernst August, die Unerschrocken- heit des jungen Georg Ludwig, ältesten Sohnes des Bischofs von Osna- brück, die Tapferkeit der lünebucgischen und osnabrückischen Regimenter hatte diesen Tag errungen, der die Franzosen seit langer Zeit zum ersten Male die deutsche Kraft fühlen ließ. Mit nur wenigen Begleitern war es dem Marschall gelungen, sich nach Trier zu retten, dessen Belagerung mit verdoppelter Anstrengung fortgesetzt wurde. Ehe der angeordnete Sturm
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer