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1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 151

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Erstez Kapitel. 1.51 dürfen, wenn statt der Willkür und Zuchtlosigkeit, die im Heere einge- rissen war, Ordnung und der strengste Gehorsam gegen das Wort des Feld- herrn gelte. Bei einem so bunt zusammengesetzten Heere mochte eine Um- wandlung der Art keine leichte Aufgabe sein. Von der andern Seite hemmte den Reichsfeldmarschall die Lauigkeit, M't welcher die Fürsten die Sendung ihrer Regimenter betrieben, die wiederholten Bitten und Unter- handlungen bei'm Reichstage in Regensburg, um über die nothwendigsten Geldmittel verfügen zu können. Auf diese Weise wurde dem Kurfürsten sein Lieblingswunsch vereitelt, durch den Elsaß in's Herz von Frankreich einzudringen. Ihm mußte genügen, daß, so lange er den Oberbefehl über das Reichsheer führte, Villars nicht mehr wagte, auf deutschem Boden vor- zudringen. Wahrend dessen stritten Eugen und Marlborough mit vereinter Kraft in den Niederlanden; unter ihnen befehligte der General von Bülow die hannoverschen Regimenter. In der Schlacht bei Oudenarde 1708 stürzte sich der Kurprinz Georg an der Spitze der berittenen Leibgarde auf den Feind, verlor sein Pferd durch einen Schuß, und wurde nur durch die Ent- schlossenheit des Obersten von Lösecke gerettet. Unverzagt setzte er den Kampf fort; hannoversche Reiter unter Bülow erhielten von Marlborough den Auftrag, den fliehenden Feind zu verfolgen. Es befanden sich aber damals in den Niederlanden nicht weniger als 17000 Hannoveraner; auck) bei Malplaquet bewahrten sie 1709 ihren Ruhm. Unmuth über die Eigenliebe und Unthatigkeit der deutschen Fürsten bewog in dem nämlichen Jahre Georg Ludwig, den Oberbefehl über das Reichsheer niederzulegen. Der fortgesetzte Kampf gegen die Schweden, gegen welche auch der König von Preußen aufgetreten war, die Unmöglichkeit, bei dem Starrsinn des im türkischen Reiche weilenden Karls Xii., diesem Kriege ein Ziel zu setzen, endlich die Besorgniß, daß derselbe sich über das ganze nördliche Deutschland verbreiten möge, bestimmte den Kurfürsten Georg Ludwig, in so weit seine feindliche Gesinnung gegen Schweden zu erklären, daß er dem Könige Friedrich Iv. von Dannemark den Durchzug durch seine Staaten gewahrte, um die Herzogthümer Bremen und Verden zu besetzen. Von dem nämlichen Könige hatte der Kurfürst 1710 die Grafschaft Delmenhorst pfandweise erworben. Erst 1731 wurde diese Besitzung von Christian Vi. wieder eingelösit. Durch diese Theilnahme an den Kriegen im Norden und Süden Deutschlands ließ sich Georg Ludwig jedoch nicht abhalten, die Glaubens- genossen benachbarter katholischer Landesherren mit starker Hand zu schic-' men. Vor geraumer Zeit war zwischen dem Bischöfe Maximilian Hein- rich von Hildesheim und dem welsi'schen Gesammthause die Uebereinkunft
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