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1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 174

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
174 Zweites Buch. Dritter Abschnitt. rechten Beschwerden an Hannover wandten. Deßhalb besetzte Georg Lud- wig, nachdem er sich zuvor, wiewohl ohne Erfolg, der gütlichen Unterhand- lungen mit dem Domkapitel bedient hatte, den großem Theil des Stifts, und zwang die katholische Geistlichkeit zur Anerkennung aller den hildes- heimischen Protestanten zugebilligten Rechte. Unter der Regierung von Friedrich Wilhelm, aus dem Hause der Edlen von Westphalen, (1/61 bis 1789) mehrte sich der Wohlstand des Hochstifts, welches in Franz Egon, Freiherrn von Fürstenberg, dem Nachfolger von Friedrich Wilhelm, seinen letzten, mit fürstlicher Gewalt begabten Vorsteher erblickte. Unter allen Städten der welsi'schen Lande wußte Osnabrück am läng- sten einen Schimmer von Unabhängigkeit zu erhalten. Hier wirkte im achtesten deutschen Patriotismus der unvergeßliche Möser; noch war ein großer Theil des alten Wohlstandes der Stadt geblieben, welche namentlich mit Leinwand einen gewinnreichen Handel trieb. Braunschweig wurde Residenzstadt, und sah seinen Wohlstand von Tage zu Tage verkümmert. Doch sah sich der Bürger hier, wie in Lüneburg, wo 1705 dem Kurfürsten Georg Ludwig, als Erben von Georg Wilhelm, feierlich gehuldigt wurde, durch den Handel vor einer ähnlichen Armuth geschützt, wie ihr die kleine- ren Städte des Kurfürstenthums bald unterliegen mußten. Nur Hannover wuchs fortwährend an Umfang und Reichthum, weil der bemittelte Adel des Landes durch den auch wahrend der Abwesenheit des Kurfürsten seinen Glanz entwickelnden Hof dahin gezogen wurde, und fast alle höheren Regierungsbehörden nur dort anzutreffen waren. Die Wunden, welche der siebenjährige Krieg dem Lande geschlagen hatte, konnten nur nach und nach verharschen. Richelieu hatte mit erfin- derischer Habgier geherrscht, ein französischer Generalpächter nur auf Berei- cherung in möglichst kurzer Zeit gesonnen. Die rüstige Jugend wurde den französischen Regimentern mit Gewalt einvecleibt, Duderstadt seiner Fe- stungswerke beraubt; unerschwingliche Abgaben lasteten auf den südlichen Provinzen. Um st treuer suchte nach der Beendigung des Krieges die an- gestammte Regierung den Druck zu mindern, welches vornehmlich durch die Abdankung des größern Theiles des stehenden Heeres geschah. Hl
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