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1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 186

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
186 Zweites Buch. Vierter Abschnitt. sers. Durch ihn wurde das Landes-Deputations-Collegium aufgehoben und das Land der Verwaltung eines französischen General-Intendanten über- wiesen. Seitdem gestaltete sich in diesen Provinzen der Druck noch harter als in Westphalen. Ein Theil der kurfürstlichen Kammergüter wurde an französische Staatsbeamte verschenkt, die Conscription mit Strenge einge- führt, die Abgaben vervielfacht. Im Januar 1810 übergab freilich Napo- leon auch diese Landestheile des Kurfürstenthums Hannover seinem Bruder Jerome, aber nur um sie im December des nämlichen Jahres dem fran- zösischen Kaiserreiche einzuverleiben. Seitdem wurden auch hier Departe- ments errichtet und das Land ausschließlich nach französischen Grundsätzen regiert. In beiden Reichen wuchs die allgemeine Noch auf eine beispiellose Art; schon faßte Verzweiflung das Volk und schien jede Hoffnung auf Rettung erstorben, als die erste Nachricht von den Unfällen Napoleons in Rußland den erloschenen Muth freudig ausflammen ließ. Zu verschiedenen Zeiten war der edle Georg 111. von einer schweren Geisteskrankheit befallen gewesen, welche ihn der Führung der Geschäfte unfähig machte. Als sich diese 1810* bei dem erblindeten Greise mit ver- doppelter Macht einstellte, wurde die Regierung dem 1762 geborenen Prin- zen von Wales übertragen, welcher seitdem den Namen eines Prinz-Re- genten annahm. Er ist der nachmalige König Georg Iv. Georg Iii. aber gewahrte selbst inmitten seiner Krankheit das Bild eines frommen, gotter- gebenen Dulders, dessen liebereiches Herz in Stunden der Besinnung nur seinen Unterthanen angehörte, wahrend Jerome in Cassel in sinnlichen Ge- nüssen jeder Art schwelgte. F ü Uftes Kapitel. Von der Zeit des großen deutschen Befreiungskampfes bis zur Schlacht bei Waterloo 1813 — 1815. Das gewaltige Heer, mit welchem Napoleon nach Rußland aufgebro- chen war, um die einzige christliche Macht des europäischen Festlandes, welche sich seinen Befehlen nicht fügen wollte, seinem Willen zu unterwer- fen, war von dem russischen Winter und dem Heldenmuthe der Untertha- nen Alexanders 1. vernichtet. In kleinen Abtheilungen flohen die Trümmer der großen Armee nach dem Westen. Wie ein Lichtglanz in dunkler Nacht
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