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1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 195

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Drittes Kapitel. 195 Drittes Kapitel. Von dem Vertrage von Osterhusen bis zum Erlöschen des Mannsstammes des Hauses Cirksena. 1610 — 1744. Durch den Vertrag von Osterhusen wurden keinesweges alle Zwistig- keiten zwischen dem Grgfen und den Standen völlig beigelegt. Die ein- mal rege gewordene Unzufriedenheit konnte nur schwer wieder beseitigt werden. Aus diesem Grunde gab sich Enno Hl. lange ernstlich dem Ge- danken hin, mit seiner Grafschaft der großen niederländischen Staatenver- einigung beizutreten. Mit den Bürgern von Emden stellte sich die Ritter- schaft dem Landesherrn gegenüber, der, als er, die erbitterte Bürgerschaft durch freundliche Vorstellungen zu gewinnen, sich nach Emden begab, hier eine Zeitlang gleich einem Gefangenen bewacht wurde. Und gerade jetzt, da die Uneinigkeit zwischen Enno und den Standen den höchsten Grad erreicht hatte und das zerrissene Land sich in einem Zustande völliger Wehrlosigkeit befand, näherte sich der große Glaubenskampf Deutschlands den Grenzen desselben. Es konnte an keinen Widerstand gedacht werden, als 1622 Graf Ernst von Mansfeld in Oftsriesland einrückte und sich die ärgsten Gewaltthatigkeiten erlaubte. Im Jahre darauf nahte Tilly den Grenzen, um den kühnen Mansfelder zu vertreiben. Ihn vom Vorrücken abzuhalten, ließ dieser einen Theil der Deiche durchstechen. Dadurch wuchs die allge- meine Roth; von Dorf zu Dorf verbreitete sich die Pest; die Theurung stieg, die Ernte war vernichtet, der einst so wohlhabende Landmann kämpfte mit der bittersten Armuth. Als endlich 1624 der Graf von Mansfeld das Land verließ, hatte dieses vier Fünftheile seiner Bevölkerung durch Krank- heiten und Hunger eingebüßt; ein großer Theil der Aemter war an Hol- land versetzt, die Herrschaft In- und Kniphausen von Oldenburg eingenom- men. Als 1625 Enno Hl. starb, folgte ihm sein Sohn Rudolph Christian. Unter seiner Regierung besetzte ein kaiserliches Heer unter den Grafen von Anholt und Gallas das Land, so weit solches nicht von holländischen Söld- nern inne gehalten wurde. Als Rudolph Christian sich 1627 nach Berum zum Gallas begab, um eine Herabsetzung der auferlegten Schatzung zu er- wirken, wurde er von einem kaiserlichen Ofsicier erstochen. Alsbald über- nahm sein Bruder, Ulrich H., die Verwaltung des Landes. Kaum hatten die kaiserlichen Schaaren die Ufer der Ems verlassen, als diese von dem Heere des Landgrafen Wilhelm von Hessen-Cassel besetzt wurden. Der Graf Sou'. Dr; Ai" Crhnll' 0- nationale niorsc’nung \ schweig hbibliotheü
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