Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichte der Deutschen - S. 32

1855 - Langensalza : Schulbuchh. des Th[üringer] L[ehrer]v[ereins]
32 Erster Abschn. Von der ersten Zeit bis zu der großen Völkerwanderung. Weil die Jahreszeit weit vorgerückt war, schiffte sich Germanicus mit dem größten Theile des Heeres wieder ein, um die Winterquartiere an dem Rhein zu beziehen. Auf der Nordsee ging jedoch ein Theil seiner Flotte wahrend eines Sturmes zu Grunde. In Rom hatte sich der Ruhm seiner Thaten dermaßen verbreitet, daß er selbst den Neid des Kaisers aufregte; er rief ihn unter nichtigen Vorwänden zurück und schickte ihn nach Syrien, woselbst er bald nachher seinen Tod fand. Die Cherusker und die anderen aufrührerischen Nationen wurden, nachdem die Ehre der Römer gerettet, am Letzten innerlichen Streitigkeiten überlassen. So meinte der alte Tiberius, und er hatte Recht. Der Saamen der Zwie- tracht, welchen er unter sie zu streuen verstand, trug bald hernach herr- liche Früchte. Hermann und Marbod. Unterweilen war Marbod's Reich in Pannonien zu einer außerordent- lichen Größe und Macht hcrangewachsen. Ihm gehorchten nicht nur die Markomannen und Quaden, sondern auch die Longobarden und die Semnonen, zwei mächtige suevische Völkerstämme, hatten sich demselben angeschlossen. Indessen machte sich Marbod durch den Königsnamen und durch sein offenbares Streben nach Alleinherrschaft bei seinen freiheits- liebenden Landsleuten sehr verhaßt, so daß die Semnonen und die Longo- barden sogar wieder von ihm absielen und sich an Hermann anschlossen, der als Deutschlands Befreier von Allen hochgeehrt und geliebt wurde. Die Eifersucht dieser zwei mächtigsten Fürsten, welche schon lang im Ver- borgenen geglommen, schlug bald zu den hellen Flammen des Krieges aus. Hermann würde, durch die Semnonen und Longobarden verstärkt, die Uebermacht gehabt haben, wenn nickit Jnguiomer, um nicht unter dem weit jüngeren Neffen zu stehen, sich auf die Seite Marbod's gewandt hätte. Beiderseits rüstete man sich zur Schlacht; beiderseits hoffte man den Sieg zu erringen. Die Anordnungen zeugten schon von größerer Kunst, denn die Deutschen hatten durch den langen Krieg mit den Römern gelernt den Kriegszeichen zu folgen, sich durch Hinterhalte zu verstärken und die Befehle der Heerführer anzunehmen. Nie stritt man weder mit größerer Masse, noch mit mehr Erbitterung; doch blieb die Schlacht un- entschieden, indem auf Leiden Seiten der rechte Flügel geschlagen wurde. Ein neues Treffen stand bevor; aber Marbod zog sich auf eine Anhöhe zurück, ein Zeichen seiner Zagheit. Durch Ueberläufe ward er überdieß so geschwächt, daß er Nichts mehr wagen konnte, sondern heim ging in
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer