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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 102

1855 - Langensalza : Schulbuchh. des Th[üringer] L[ehrer]v[ereins]
102 Erster Abschn. Bon Karl dem Großen biö auf Rudolph von Habsburg. Otto's Feinde griffen auch dessen Erbgüter an; er wehrte sich tapfer und wurde dabei von dem Herzog Magnus von Sachsen kräftig unter- stützt, bis endlich Heinrich selbst mit einem Heere heran zog. Da ge- riethen Leide in Gefangenschaft. Otto erhielt nach einem Jahre seine Freiheit wieder; Magnus hingegen konnte nicht loskommen, weil er nicht aus sein Herzogthum Verzicht leisten wollte. Das erbitterte die Sachsen noch mehr. Ueberdieß hatte der König den Erzbischof Hanno, der in letzter Zeit das Regiment geführt, entlassen, er wollte jetzt selbst regieren und fing an, wo immer in Sachsen und Thüringen ein Berg oder sonst ein schicklicher Ort war, Zwingburgen anzulegen, und seine Beamten und die Besatzungen dieser Burgen erlaubten sich viele Ungerechtigkeiten und drückten das Volk, bis endlich der lang verhaltene aber immer größer gewordene Unm'uth zum Ausbruch kam. Die sächsischen Großen traten nämlich zusammen 1073 und stellten an Heinrich die Forderung, er solle die Burgen niederreißen lassen, seinem unsittlichen Leben entsagen und dem Herzog Magnus die ihm gebührende Belehnung geben. Zugleich rückten sie mit einem 60,000 Mann starken Heere vor Goslar, um Heinrich dort gefangen zu nehmen. Der entwich heimlich nach der Harz- burg, und als sie ihm auch dorthin nachfolgten, nach Eschwege in Hessen. Er suchte bei den rheinischen Fürsten Hilfe; aber auch diese waren schwierig, sie machten gar Miene, einen andern König zu wählen. Da sah sich Heinrich gezwungen, den Sachsen Alles, auch die Niederreißung seiner geliebten Burgen zu bewilligen. Von der Harzburg sollten nur die Festungs- werke zerstört, die Wohnhäuser aber und besonders die schöne Kirche ver- schont werden. Aber das Volk war über die Plünderungen und Ver- wüstungen, welche es von der, dortigen Besatzung erlitten hatte, so erbittert, daß es in wilder Wuth auch die Häuser sammt der Kirche von Grund aus zerstörte und selbst die in der dortigen Gruft ruhenden Leichen der königlichen Familie nicht verschonte. Heinrich konnte diesen Anblick nicht länger ertragen, er verließ Sachsen voll von Gefühlen des Schmerzes, aber auch der Rache. Er klagte ob dieses Frevels bei dem Papst in Rom, erhielt aber nur eine bittere beleidigende Antwort. Da söhnte er sich, durch das Unglück gebessert, mit den übrigen deutschen Fürsten wieder aus; dieselben brachten ein Heer zusammen, und mit diesem errang er 1075 an der Unstrut einen glänzenden Sieg über die Sachsen. Diese mußten sich ihm unterwerfen; er aber verfiel bald wieder in seine alten Fehler und behandelte die Sachsen mit empörender Härte. Doch bald brach neues Unglück über ihn herein. Hildebrand war
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