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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 146

1855 - Langensalza : Schulbuchh. des Th[üringer] L[ehrer]v[ereins]
146 Zweiter Abschn. Ro» Rudolph von Habsburg bis auf die Reformation. Luxemburg, dessen Macht bis dahin nur unbedeutend gewesen war (1309). — Nach Italien war seit Konrad Iv. kein deutscher König gekommen. Heinrich unternahm 1311 einen Zug dorthin, suchte die immer noch strei- tenden Partheien der Guelfen und Gibellinen zu vereinigen und das kaiser- liche Ansehn wieder herzustellen. Dieses schien ihm ziemlich zu gelingen; er empfing in Mailand die eiserne und in Rom die Kaiserkrone (1312), und rüstete sich zur Bekämpfung des Königs Robert von Neapel aus dem Hause Anjou. Da starb er plötzlich (24. Aug. 1313) zu Buoncon- vento, einem Dorse bei Siena. Ein Mönch hatte ihm beim Abend» mahl einen vergifteten Kelch gereicht. In Pisa steht sein.grabmal. Ludwig Iv. von Baicrn und Friedrich von Oestreich. Als die Kunde von Heinrich's schnellem Tode nach Deutschland kam, regten sich daselbst wieder die alten Leidenschaften, und eifrig wurde ge- worben und Geld bezahlt für die Stimmen zur neuen Königswahl. Erz- herzog Friedrich, der älteste von Albrechlls Söhnen, würde einstimmig gewählt worden sein, denn er war ein tapferer und edelmüthig gesinnter Herr, und Oestreich war das'mächtigste Fürstenhaus in Deutschland; aber dem jungen Könige Johann von Böhmen war bange, er würde alsdann die erst vor kurzem erlangte böhmische Krone wieder an Oestreich verlieren, darum suchte er die deutschen Fürsten und besonders die Erz- bischöfe von Mainz und Trier, welche dem Luxemburger Hause ohnehin gewogen waren, dahin zu bestimmen, einen Andern zu wählen. So kam'z denn, daß ein Theil der Fürsten an dem festgesetzten Wahltage, den 19. October 1314 zu Sachsenhausen Friedrich von Oestreich, die übrigen aber den folgenden Tag zu Frankfurt Ludwig von Baiern zum deutschen Könige wählten. Ein neuer Krieg brach aus in Deutsck- land, wo Alles sich in zwei große Partheien theilte. Die meisten Städte und, wie sich leicht denken läßt, auch die Schweizer hielten zu Ludwig, während der größere Theil des Adels östreichisch gesinnt war. ' Doch dauerte es, ein unbedeutendes Gefecht bei Eßlingen 1314 abgerechnet, mehrere Jahre, bis die Feinde sich im offenen Felde trafen. Der Herzog Leopold aber, der sehr kühne und tapfere Bruder Fried- rich's von Oestreich, gedachte inzwischen sich an den Schweizern zu rächen, daß diese die Vögte seines Vaters ausgetrieben hatten. Er drohete, diese Bauern mit seinem Fuße zu zertreten, und soll selbst Stricke mit sich ge- ffihrt haben, die Widerspänstigeu zu Linden oder hinzurichten. Doch es
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