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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 172

1855 - Langensalza : Schulbuchh. des Th[üringer] L[ehrer]v[ereins]
172 Zweiter Abschn. Don Rudolph von Habsburg bis auf die Reformation. gingen auch hier auf ihn los, lieferten ihm den 22. Juni ein mörderisches Treffen, in welchem der Kern des burgundifchen Heeres ausgerieben wurde. Zwanzigtausend Mann sollen theils in der Schlacht, theils im Murtener See umgekommen sein. Karl selbst kam mit nur dreißig Reitern todt- bleich und schweigend an den Genfersee. Die Schweizer harreten nach altem Brauch drei Tage lang auf dem Schlachtfelde, dann versenkten sie die Leichen der Erschlagenen in große Gruben; vier Jahre später aber erbauten sie für die Knochen das Beinhaus zu Murten. Diese Nieder- lage stürzte Karl in eine tiefe Schwermuth; dennoch wollte er von einem Vergleich, welchen der Papst, der Kaiser und der König von Ungarn zu vermitteln suchten, nichts wissen. Er rüstete von neuem und erlitt bei Nancy am 5. Januar 1477 eine völlige Niederlage, bei welcher er selbst das Leben verlor. Erst einige Tage nachher fand man seinen Leichnam entkleidet und entstellt unter den übrigen Todten. Jetzt entstand ein großer Streit um das Erbe Burgunds und um die Hand der schönen Prinzessin Maria. Diese erhielt zwar der von ihr treu geliebte Maximilian, aber von dem Erbe wußte sich der König von Frankreich einen beträchtlichen Antheil zu verschaffen. Zwar ward er von Maximilian bei Quinegast tüchtig auf's Haupt geschlagen und mußte einen Theil des Raubes wieder herausgeben; doch als Maria 1482 starb, mochten die Niederländer den Krieg gegen Frankreich nicht mehr länger fortführen, und darum mußte Maximilian, der auch von seinem Vater keine Unterstützung erhalten konnte, das eigentliche Herzog- thum Burgund den Franzosen überlassen. Friedrich ward fortwährend in seinen eigenen Erbländern hart ge- drängt. Die Türken streiften durch Kärnthen und Krain, ja bis in's Salzburgische, und der König Matthias von Ungarn eroberte gar Wien; die deutschen Fürsten aber sahen ruhig zu, wenn sie nicht unter einander haderten. Erst 1490, als Matthias gestorben war, kam ein Vergleich mit dessen Nachfolger Wladislaus zu Stande, durch welchen die östreichischen Länder frei und zur Ruhe kamen. Der Kaiser Friedrich aber starb den 19. August 1493. Er war der letzte, welcher die Kaiser- krone in Rom empfing. Maximilian I. Schon im Jahre 1486 war Maximilian von den Kurfürsten in Frank- furt zum Nachfolger seines Vaters gewählt worden, und die Hoffnungen
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