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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 277

1855 - Langensalza : Schulbuchh. des Th[üringer] L[ehrer]v[ereins]
277 Napoleon herrscht gewaltig. gesetzt. Aber das spanische Volk erhob sich dagegen mit bitterem Grimme, und obschon dem Napoleon noch die Truppen des Rheinbundes dort redlich und tapfer beistanden, so war er doch nicht int Stande, das em- pörte Volk Spaniens zum Gehorsam und zur Unterwerfung zu bringen. Inzwischen hatte der Kaiser Franz von Oestreich^ sein Volk aufge- rufen zum Kampfe für Deutschlands Unabhängigkeit und Nationalehre. Viermalhunderttausend Oestreicher standen unter den Waffen 1809; sie waren in drei Heere vertheilt. Mit dem ersten zog der Erzherzog Karl gegen den Rhein, mit dem zweiten der Erzherzog Ferdinand gegen Polen, und das dritte führte der Erzherzog Johann gegen Italien. Rasch eilte Napoleon aus Spanien zurück, und die Truppen des Rheinbundes standen ihm zur Verfügung. Mit ihnen verstärkt, schlug er die Oestreicher bei Thann, Abensberg, Landshut, Eckmühl und Negensburg vom 19—23. April 1809, so daß der Erzherzog Karl nach Böhmen zurück weichen mußte. Am 10. Mai schon besetzte Napoleon Wien und nahm fein Hauptquartier in dem kaiserlichen Lustschloß Schönbrunn. Von hier aus erklärte er am 17. Mai, „die weltliche Herrschaft des Papstes habe aufgehört." Der Kirchenstaat ward mit dem französischen Kaiserreiche vereinigt, Rom eine freie kaiserliche Stadt. Bald nachher ward der Papst Pius Vii. gefangen nach Frankreich geführt. Der Erzherzog Karl rückte inzwischen mit 75,000 Mann aus Böh- men heran, um Wien zu entsetzen. Da kam cs am Pfingstmontag den 21. Mai bei den Dörfern Aspern und Eßlingen zu einer zweitägigen mörderischen Schlacht. Die Franzosen verloren hier viele Menschen (allein 3,000 Kürassier-Panzer lasen die Oestreicher aus dem Schlachtfelde auf) und mußten sich auf die Insel Lobau, welche in der Donau liegt, zurück ziehen. Doch die Oestreicher benutzten ihren Sieg nicht schnell ge- nug ; sechs Wochen lang standen die Armeen unthätig einander gegenüber, da ging Napoleon zum zweitenmale über die Donau und besiegte den tapferen Erzherzog Karl aiü 5. und 6. Juli in der blutigen Schlacht bei Wagram. Erzherzog Johann hatte diesem nicht zu Hilfe kommen können; er war von dem Vicekönig von Italien, Eugen Beauharnois, bei Raab geschlagen worden, und auch die Polen hatten den Erzherzog Ferdinand zum Rückzug gezwungen. Erzherzog Karl führte die Oestreicher nach der Schlacht bei Wagram nach Mähren zurück. Am 14. Oktober 1809 ward zu Schönbrunn Friede geschlossen. Obstreich verlor durch denselben über 2,000 Quadratmeilen Landes mit 3 '/2 Millionen Einwohnern. Während dieser Zeit hatte der preußische Major von Schill seinen
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