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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 28

1839 - Wesel : Bagel
28 Mesopotamien zu ziehen, wo er früher gewohnt habe, und dort seinem Sohn eine taugliche Gehülfin auszuersehen, und forderte ihn auf, zu schwören, daß er keine Canaaniterin wählen wolle. Elieser entgeg- uete, wie er es anfangen solle, wenn die Jungfrau ihm nicht in dieses Land zu folgen geneigt wäre? ob er dann seinen Sohn in Mesopota- mien lassen solle? Abraham verneinte dieses, berief sich auf die ihm gegebene Verheißung, daß Kanaan seinen Nachkommen als Eigenthum werde zuerkannt werden, und beruhigte ihn durch die Versicherung, daß der Herr seinen Engel vor ihm hersenden werde, um für seinen Sohn die erwünschte Wahl zu treffen. Wolle ihm aber die Jungfrau nicht folgen, fuhr er fort, so sey er des Eides entbunden; nur solle er wie- der mit seinem Sohne zurückkehren. Nachdem der wackere Diener ge- schworen hatte, den Auftrag seines Herrn treulich auszurichten, machte er sich mit Zwölf Kameelen, mit allerlei Gütern beladen, auf den Weg, und gelangte endlich nach Mesopotamien in die Gegend des Fleckens Nahor. Als er hier die Hütten der Nomaden erblickte und es bereits Abend geworden war, so ließ er die Kameele sich bei einem Wasserbrun- nen lagern und rief den Allerhöchsten um Beistand zu einer glücklichen Wahl an, während er dieses als göttlichen Wink ansah, wenn eine Jungfrau herauskommen und ihm zu trinken anerbieten würde, sowie auch seine Kamcele zu tränken sich bereit zeigte. Während er mit diesem Gedanken beschäftigt war, kam eine schöne, sittsame Jungfrau emsigen Schrittes aus dem Dorfe, welche einen großen Krug auf ihrer Achsel trug. Es war Rebekka, Tochter Bethuels und Enkelin Nahors, also nahe Verwandte von Abraham. Eilig gicng sie zum Brunnen hinab und füllte ihren Krug. Als sie nun wieder heraufstieg, gieng ihr Elieser ehrerbietig entgegen und bat sie freundlich, ihn trinken zu lassen, da er nicht geringen Durst fühle. Liebreich reichte sie ihm den Krug dar und machte ihm das Anerbieten, daß sie auch alle seine Kameele tränken wolle, was sie auch sogleich mit größter Gefälligkeit that. Elieser wunderte sich im Stillen über das alsbaldige Eintreffen seines Gedankens, und erkennend, daß der Herr Gnade zu seiner Reise gegeben habe, überreichte er ihr eine schwere, goldene Gürtelspange und zwei Armringe von hohem Werth, und fragte sie, wem sie angehöre und ob wohl in ihrem Hause auch Raum genug für ihn sey, um ihn mit seinen Thieren zu beherbergen. Nachdem sie ihm nun über ihre Person die nöthige Auskunft gegeben hatte, bat sie ihn, doch ja einzukehren, da ihre Leute Platz im Ueberfluß und Futter und Stroh genug haben. Rebekka eilte nun fröhlich voran, um ihrer Mutter die erhaltenen Geschenke zu zeigen, und der Knecht folgte ihr.
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