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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 33

1839 - Wesel : Bagel
daß sein Vater schon daran merken werde, daß ein Betrug obwalte- so daß ihn dann ein Fluch statt des Segens treffen würde. Allem dre Weiberlist fand auch für diesen Fall Rath. Sie bekleidete ferne Hände und die glatten Stellen am Halse mit den Fellen der Bockchen und gab ihm das Essen, um es hineinzutragen. Mit rauhen Klerdern von seinem Bruder angethan, trat er darauf in das Zelt und als ihn sein Vater, der auf dem Bette saß, fragte, wer er sey, antwortete er frech, er sey Esau, und bat ihn, von seinem Wildpret zu gemcßen, damit er seinen Segen empfange. Isaak, der einen Zwerse helle- weil er sich über die Eile wunderte, mit welcher der Fang des Theers und die Zubereitung geschehen wäre, fragte ihn, wie es zugegangen sry, daß er so bald ein Wild gefunden habe? Jakob aber, dre Wahrheit durch Heuchelei einer frommen Gesinnung entehrend, erwiederte, Gott habe cs bescheeret. Da aber seine Stimme trotz der Verstellung nicht täuschend genug klang, wie die seines Bruders- so hieß ihn Isaak herzutreten, um ihn zu betasten, und beruhigt durch das Raupe der Haut, obgleich einen Zweifel wegen der Stimme äußernd, ertheilte ^ ihm, nachdem er von dem lieblich schmeckenden Gebratenen gegessen und auch einen Becher Wein getrunken hatte, wodurch alles Bedenken in seiner Seele schwand, den vollen Segen, indem er ihm Reichthum, Ansehen und Macht anwünschte (s. Abb. 2). Als aber Jakob, sich freuend der gelungenen List, seinen Vater kaum verlassen hatte, um dev harrenden Mutter von dem Geschehenen Bericht abzustatten, kam Ei au Eligen Schrittes und athcmlos von der Jagd zurück- um seinen Vater ru erfreuen. Doch wie erstaunte er, als er den Betrug erfuhr I Er ^"nte sich bcr Thränen nicht enthalten und rief laut aus: Mein Bruder hat wohl seincn Namen mit Recht (Jakob heißt im Hebräischen, ct wird untertreten): denn zuerst hat er mein Erstgeburtsrecht dahin- genommen, und nun entzieht er mir auch noch den Segen, , der nach fem cci)t wir gebührt hätte. Seufzend sagte Isaak, als er ihn bittend fragte, ob er keinen weiteren Segen habe: Ich habe deinen Bntdev zum Herrn Über dich gesetzt und ihn mit Korn und Wein begabt: was bl erbt nur nun für dich übrig? Hast du denn- sagte Esau weinend, nur Einen Segen? Segne mich doch auch! Wohlan, sprach der ehr- würdige Alte: dein Acker wird dir Frucht zur Genüge geben; deines Schwertes wirst du dich nähren und endlich wird es dir auch noch gelingen- dich von der Herrschaft deines Bruders loszuwinden. Esau aber gieng- Zorn und Rache im Busen tragend, von seinem Vater weg, und sah Mutter und Bruder mit durchbohrendem Blicke an. Ja aus seinem ganzen Benehmen konnte man schließen, daß er arglistige Plane gegen 3
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