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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 38

1839 - Wesel : Bagel
38 Er lud ihn sogar ein, bei ihm zu wohnen; doch Jakob wich klüglich aus und nahm auch das Anerbieten, mit ihm zu reisen, nicht an, da er kleine Kinder habe, welche den Weg nicht so schnell machen können, und er auch seine Heerden nicht übertreiben dürfe; sogar die ihm angetragene Bedeckung schlug er aus, zufrieden, daß er so unerwartet freundlich aufgenommen und behandelt worden war. So wandte sich Esau wieder nach Seir in Arabien, und Jakob zog mit den Seinigen und seinen Heerden nach Salem im Lande des Sichern, Sohn des Heviterö Hemor, in Kanaan. Hier lebte er geraume Zeit äußerst glücklich, und sein häuslicher Sinn, seine außerordentliche Thätigkeit, die große Sorgfalt, die er den Seinigen widmete, sowie seine innige Ergebenheit in Gottes Willen blieben nicht ohne Segen. Doch, daß kein Glück lange ungetrübt sey, mußte auch er wiederholt erfahren. Dina, eine Tochter der Lea, wurde von Sichern, dem Sohn Hemors, welcher Herr des Landes war, entehrt, worauf ihre Brüder Simeon und Levi schreckliche Rache nahmen, indem sie beide mit der Schärfe des Schwerts tödteten und den Ort rein ausplünderten. Da sich aber Jakob nach solchem Vorgang nicht mehr sicher in dieser Gegend glaubte, zog er auf Befehl von oben nach Bethel, ohne daß er mit den Sei- nigen unterwegs angefochten worden wäre. Nicht weit von Bethel entfernt, in Ephrat, dem späteren Bethlehem, brachte Rahel dem Jakob noch einen Sohn zur Welt, den sie Benjamin nannte. Doch ein neuer Schlag für ihn! Diese Niederkunft, von erschwerten Umständen begleitet, kostete die geliebte Nahel das Leben, und Rubens leichtfertiges, frevel- haftes Benehmen machte Jakob ebenfalls unsäglichen Kummer. Indessen sollte auch noch die Stunde der Freude für ihn schlagen. In Joseph erblühte ihm der Trost seines Alters. Von ihm dringend aufgefordert, zog er mit seinem ganzen Hause nach Aegypten, sah den Glanz, der seinen geliebten, nach seiner Meinung schon längst nimmer unter den Sterblichen weilenden Sohn umgab und lebte noch geraume Zeit unter seinem mächtigen Schutze glücklich. Kurz vor seinem Dahinscheiden versammelte er noch seine Söhne um sein Bette und ertheilte ihnen seinen Segen, während er mit begeisterter Ahnung die künftigen Schick- sale seines Geschlechts vorhersagte. Das Vorrecht der Erstgeburt erhielt sein vierter Sohn Juda, da Rüben, Simeon und Levi sich durch ihre Frevelthaten dessen unwürdig gemacht hatten, und den Söhnen Josephs, Ephraim und Manasse, gab er gleiches Recht mit seinen Söhnen. Unter den zwölf Stämmen, in welche nachher die Israeliten nach dem Namen der Söhne Jakobs und Josephs (der Stamm Levi bekam keine Ländereien, sondern wurde, als zum Priesterstande bestimmt, unter die
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