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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 115

1839 - Wesel : Bagel
115 über Israel. Diese aber regierten nicht im Sinne ihres Vaters, sondern nahmen, durch Eigennutz verleitet, Geschenke an und ließen Unrecht für Recht gelten. Da versammelten sich die Aeltesten im Volke und begaben sich zu Samuel, mit der Bitte, da er nun alt sey und seüre Söhne nicht in seinen Wegen wandeln, ihnen einen König zu geben, wie die sie umgebenden Völker auch haben. So ungern nun Samuel daran gieng, weil eine solche Staatövcränderung seinen Grundsätzen und Ueberzeugungen ganz entgegen war, weil die damaligen Allein- herrscher ganz willkührlich regierten und er sein Volk keiner schlimmeren Lage entgegenführen wollte, so sah er sich doch genöthigt, ihrem Wunsche nachzugeben, doch nicht ohne ihnen vorher ihre Pflichten gegen einen König, ihre Leistungen gegen denselben und seine Rechte an sie recht vorzustellen. Indessen beharrten sie darauf und es lag nun an ihm, einen Mann auszusuchen, der die Eigenschaften dazu hätte. In dem Stamme Benjamin war ein Mann, Namens Kis, der einen schönen, sehr wohlgebauten Sohn von ungewöhnlicher Größe hatte. Als Saul, so hieß er, einst ausgeschickt wurde, um mit einem beigebenen Knaben seines Vaters Thiere zu suchen, welche ssich verlaufen hatten, dieselben aber nicht fand und bereits umkehren wollte, riech ihm der Knabe, zu dem Propheten oder Seher zu gehen, der in dieser Gegend wohne. Als sie nun der Stadt zugiengen, kamen ihnen Mädchen entgegen, die herausgekommen waren, um Wasser zu holen. Auf ihre Frage, ob hier der Seher wohne, erwiederten sie: ja! riechen ihnen aber zu eilen, da er heute in die Stadt gekommen sey, weil das Volk auf der Höhe ein Opfer verrichten wolle. Als sie nun hingiengen und bereits in der Mitte der Stadt waren, gieng ihnen Saul entgegen, als er eben im Begriff war, auf die Höhe zu gehen. Als nun Samuel den wohl- gestalteten jungen Mann erblickte, so war sein Entschluß sogleich gefaßt, ihn zum Könige zu salben, da sein Acußeres empfehlend war, und die Schüchternheit desselben ihn zugleich einen Mann in ihm erkennen ließ, der seine Gewalt nicht eigenmächtig mißbrauchen, sondern schmiegsam seine Erfahrung und Einsicht benützen würde. Die Thiere, sagte er zu ihm, seyen gefunden und er brauche sich nicht Weiterum diese Sache zu bekümmern. Samuel führte nun Saul und den Knaben in die Höhe, lud sie zur Tafel in einer Laube, und setzte sie unter allen Gästen, deren Zahl sich auf dreißig belief, oben an. Des andern Morgens standen Ite frühe auf, als eben die Morgenröthe heranrückte. Bevor sie aber zur Stadt Ramath Hinabgiengen, hatte Samuel noch vorher ein Gespräch mit Saul auf dem Dache, um ihn zu prüfen, ob er der Mann für seine Plane sey. Als sie nun schon am Ende der 8 *
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