1839 -
Wesel
: Bagel
- Hrsg.: Gailer, Jacob Eberhard, ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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k'nes gewissen Eharon, der gleicher Gesinnung mit ihnen war, um
dort den Augenblick zum Handeln abzuwarten. Doch das Gerücht ver-
breitete sich schnell, daß Geächtete bei Charon sich verborgen halten
und dieser wurde vorgeladen, um deßhalb Rede zu stehen; allein er
^ußte eine solche ausweichende Antwort zu geben, daß die Furcht der
Tyrannen beschwichtigt wurde, besonders da auch Phyllidas äußerte,
das Mährchen sey wahrscheinlich bloß ersonnen, um ihr Vergnügen zu
Hören. Kaum waren sie nun in den Saal zurückgekehrt, wo Alles
bereinigt war, was die Sinne reizen konnte, begehrte ein von Athen
gekommener Eilbote Einlaß und übergab dem Archias, einem der vor-
Uehmen Unterdrücker, ein Schreiben, das die Kunde von der Abreise
der Verbannten von Athen und die Mahnung zur Vorsicht enthielt.
Archias indessen, den dringenden Bitten des Boten, das Schreiben
gleich zu lesen, kein Ohr schenkend, legte dasselbe unter sein Polster-
Elssen und mit den Worten: Morgen ist es Zeit genitg zu ernsten
^cschäftösachen! gab er den Befehl, die Buhldirven einzulassen,
phyllidas führte nun die Verschwornen ein, die mit Blumenhüten
bedeckt waren und unter ihren Frauenkleidern Waffen verborgen hatten.
Eluf ein gegebenes Zeichen zogen sie ihre Dolche und metzelten die Gäste
^leder. Pelopidas hatte die Ehre, daß Leontiades, der Hauptunter-
driicker, unter seinen Streichen erlag. Man lief nun den Wohnungen
der andern Tyrannen zu, die das gleiche Schicksal hatten, und
ble Gefängnisse wurden geöffnet, die mit Opfern der Willkühr angefüllt
^aren. Die bisher unschuldig Verhafteten wurden bewaffnet und unter
dem lauten Ruf: Zu den'waffen! Tod den Tyrannen! fiel man über
^le Anhänger der Adelspartei her, vorne an Epaminondas, den bisher
*e pythagoreischen Grundsätze vom Blutvergießen abgehalten hatten,
^an rief nun die Athener zu Hilfe und die Burg wurde von 14,000
'^rin berennt. Die Besatzung ergab sich und durfte mit dem Gepäcke
Abziehen.
Die Spartaner machten nun zwar mehrere Versuche wider Theben,
^"Mal unter Kleombrotus, das andere Mal unter Agesilaus, der mit
*8,000 Mann Fußvolk und 1500 Pferden nach Böotien gieng, aber
^ dem Angriffe auf eine von den Athenern vertheidigte Stellung
surückgesehlagen und persönlich verwundet wurde. In einem Treffen
e* Tanagra wurde Phöbidas von Pelopidas getödtet, in den
Gewässern von Naros die spartanische Flotte, 60 Segel stark, durch
Habrias geschlagen, und im jonischen Meere der Rest der pelo-
^vnnesischen Seemacht von Jphikrates und Timotheus vernichtet,
heben war nun übermüthig. Platää wurde zerstört, die Bewohner
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