1839 -
Wesel
: Bagel
- Hrsg.: Gailer, Jacob Eberhard, ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
in seinen Philippiken, Athens Krieger an der Spitze eines griechischen
Heeres geschlagen, denn als Sieger unter Macedoniens Fahnen sehen."
Sie sollen des alten Ruhms eingedenk seyn, sich nicht dem Waffendienst
entziehen, die Finanzen sollen geordnet, überflüssige Ausgaben abge-
rafft, die Steuern billiger vertheilt werden. Philipp handle, wie es
ihm Eigennutz und Klugheit gebieten. Nicht höhere Rücksichten, nur
Selbstsucht leite ihn. Besonders rieth er, Olynth beizustehen und
mehrere Inseln zu besetzen. Unterdessen stellte sich Philipp ganz ruhig
und ftiedlich, verschönerte seine Hauptstadt mit Tempeln, Theatern,
Säulenhallen und Denkmälern, und sein Hof bot die schönste Außenseite
bar, wahrend das innere Leben desselben ein lasterhaftes Gepräge
reigte. Mittlerweile, 349 v. Chr., hatte Philipp nach Euböa Truppen-
^btheilungen geschickt, wo zwei Parteien herrschten. Phokion, dahin
Lesch-ickt, ärndtete Lorbeeren. Einen Scheinangriff durch seine Reiterei
befehlend, welche sich in Unordnung zurückziehen mußte, erwartete er
*n einer festen Stellung einen Theil der feindlichen Soldaten, die,
geführt von dem Verräther Plutarch, der die athenische Partei befeh-
li8te, «her ein Söldling Philipps war, in hitziger Verfolgung begriffen,
^ne völlige Niederlage erlitten. Darauf rückten die übrigen Euböer
und die Macedonier, welche zwar die Flucht der Reiter gesehen hatten,
^er ohne Kunde von Plutarchs Schicksal waren, gegen das athenische
^uger an. Phocion wartete an, bis sie in einer ganz verwickelten
Stellung waren. Darauf gieng er aus seinen Verschanzungen, stürzte
auf die Macedonier und schlug sie mit beträchtlichem Verluste zurück.
Reiterei machte den Sieg vollständig und die Trümmer der
Macedonier ergaben sich auf Gnade und Ungnade. Demosthenes soll
bei dieser Gelegenheit gezeigt haben, daß er zwar fertig mit der Zunge,
aber kein Mann im Felde sey, während Aeschines muthvoll kämpfte.
Göhlich schiffte Phokion dem Piräeus zu und die Schiffe mit den
^menbehängten Verdecken wurden jubelnd begrüßt.
Unterdessen hatten die Einwohner von Olynth wahrgenommen, daß
uch in ihrer Mitte Verräther besinden, an Philipp erkauft. Doch durfte
*an keine Strenge zeigen, weil man sich zu schwach fühlte, und Alles,
^aö man thun konnte, war, Athen um Beistand anzuflehen. Demosthenes
bat Alles, um die Athener dazu zu bewegen. Man sandte auch 4000
^uethsow^^n ab; allein der elende Anführer derselben, Charidem,
schleuderte die Zeit mit nichtswürdigen Dingen, und als auf jenes
edners Betreiben ein großes Nationalheer entsendet werden sollte, war
*9e Zu spät. Durch List bewirkte der König die Entfernung des wackeren
uführers der feindlichen Reiterei, die ihm am meisten zu schaffen