Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 414

1839 - Wesel : Bagel
414 Vorhof seines Hauses getragen, wo die bestürzte Wittwe mit Thränen und Verwünschungen das Volk zur Rache entflammte. Nachdem eine der Curien und viele andere Gebäude von der tobenden Menge in Asche gelegt waren, gieng der Zug nach Milo's Haus, das jedoch gut befestigt und mit Bogenschützen besetzt war. Pompejus, diese unruhigen Auftritte benützend, brachte es dahin, daß er zum alleinigen Cousul ernannt wurde. Der Name Dictator war verhaßt; Milo mußte nach Massilia in die Verbannung. Cicero hatte ihn kräftig vertheidigt. Als Statthalter in Cilicien schlug Pompejus die Parther und wurde vom Heere als Imperator begrüßt, was dem eiteln Manne sehr schmeichelte. Der gehoffte Triumph wurde ihm nicht bewilligt. Als Cäsar in Nom einzog, folgte Cicero aus Ehrgefühl dem Pompejus, ob ihn gleich Cäsar in Formiä besuchte, um ihn zu bear- beiten, und sein Tochtermann Dolabella ein Vertrauter desselben war. Nach der Schlacht von Pharsalus ließ ihm der Sieger ein verbindliches Schreiben zukommen, welches ihn veranlaßte, sogleich nach Italien zurückzukehren, wo er der Wissenschaft lebte. Bald darauf trennte er sich von der Terentia, um eine reiche Erbin zu heirathen, deren Ver- mögen er verwaltete. In einer berühmten Rede auf Cäsar, dem er sonst nicht schmeichelte, erschöpfte er sich in Lobsprüchen, weil er seinen Freund, Marcellus, großmüthig begnadigt hatte. Der Tod seiner Tochter Tullia schmerzte ihn tief. Nach Cäsars Tod hoffte er wieder den alten Einfluß zu gewinnen; aber Antonius trat auf, dem er indessen im Senat und auf der Redner- bühne kräftig entgegenarbeitete. Den Oktavian begünstigte er, ob er gleich dessen verstellte Mäßigung wohl erkannte. Bald sah er ein, daß dieser ihn nicht schützen wolle, als beide, um sich zu heben, ihre Freunde preisgaben. Antonius forderte den Kop> des Cicero und Oktavian suchte es nicht zu verhindern. Der Redner befand sich in Tusculum mit seinem Bruder Ouintus, als er die Achtserklärung erfuhr, worauf er sich an die Meeresküste begab und ein Schiff bestieg. Durch ungünstige Winde an's Land getrieben, er sich wiederum ein, gieng aber bald wieder an's Land, um auf seinkd Villa in Formiä bei Cajeta auszuruhen, wo er sein Schicksal erwarten wollte, auf beide Fälle gefaßt. Seine treuen Sclaven, welche Soldaten bemerkten, die abgeschickt waren, um ihn aufzusuchen, versuchten es/ ihn in einer Sänfte zu entfernen, und, von den Mördern verfolge schickten sie sich zum Kampfe an. Doch Cicero duldete dieses ui) / sondern bot sein Haupt dem Popilius dar, den er einst durch Rednergabe gerettet hatte, und starb, eines Mannes würdig, 64=3^'
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer