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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 565

1839 - Wesel : Bagel
505 32 Jahre alt. Pabst Innocenz Iii. benützte seinen Tod und erwarb dem Kirchenstaat beinahe völlige Unabhängigkeit vom Kaiser. Die deutschen Besatzungen sollten Italien völlig räumen. Da Heinrichs Sohn, Friedrich, erst drei Jahre alt war, so eilte Philipp, des Kaisers Bruder, den Knaben von Sicilien nach Deutsch- land zu holen. Er wurde nun Neichsverweser und sogar zu Mainz gekrönt. Doch der Erzbischof zu Köln und Pabst Innocenz Ui. erklärten die Wahl für nichtig und wählten Otto I V., einen Sohn Heinrichs des Löwen, zum Kaiser. Sieben Jahre stritten sich Philipp und Otto, bis endlich der Erstere den mächtigen Ottokar von Böhmen auf das Haupt schlug. Er wurde zu Aachen gekrönt; allein der Pabst schleuderte den Bannstrahl gegen ihn: doch wurde der Bann wieder zurückgenommen, da Philipp durch seine wohlwollenden Gesinnungen alle Neichsfürsten gewann. Gerade war er im thätigsten Wirken und würde wohl auch seinen Gegner gänzlich entkräftigt haben, als er durch Mörder- hände fiel. (1208.) Der Kaiser hatte Otto, Pfalzgrafen von Wittels- bach, der tapfer für ihn gegen Otto kämpfte, seine Tochter Kunigunde als Gattin versprochen. Gewarnt jedoch vor ihm, weil er einen bairischen Edelmann muthwillig gemordet, nahm Philipp sein Wort zurück. Jener hatte nun Hoffnung, eine polnische Prinzessin zu bekommen; allein der Kaiser gab ihm ein nicht sehr lobendes Empfehlungsschreiben und schilderte ihn als einen heftigen und hochfahrenden Mann: Otto erbrach es und schwur ihm den Tod. Eben hatte sich der Kaiser zu Bamberg am linken Arme zu Ader gelassen und unterhielt sich mit einigen Großen, als Otto wüthend in's Zimmer trat, ihm wegen seiner Falschheit Vorwürfe machte und einen nicht erfolglosen Stich nach dem Halse des Kaisers führte. Er war erst 26 Jahre alt. Der Mörder entkam bei der Bestürzung der Hofleute durch die Wache, warf sich auf ein Pferd und eilte davon. Die Nachricht von ihres Gemahls Tod erschütterte Philipps Gemahlin, eine Tochter des griechischen Kaisers Isaak, in solchem Grade, daß sie in einem ganz zerstörten Zustande nach Hohenstaufen gebracht wurve. Hier verzehrte sie ihr jugendliches Leben in Gram und folgte ihrem Gatten fchon nach einigen Monaten. Ihre Leiche wurde in Lorch beigesetzt. Der Mörder (er war ein Bruderssohn Otto des Großen) irrte nun als Flüchtling an der Donau umher, wurde aber in einem Dorfe bei Negensburg in einer Scheuer erwischt, als er eben mit den Schafen spielte. Er war auf zwei Reichstagen zu Frankfurt und Augsburg von Otto Iv. für vogelfrei erklärt worden. Marschall von Pappenheim, dem der Auftrag geworden, nach ihm zu fahnden, stieß ihn nieder, worauf man ihm
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