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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 601

1839 - Wesel : Bagel
601 Was auf die Wahl und Krönung, auf die Reichstage, sowie aus die Erbfolge in den Kurfürstenthümern und die Rechte derselben Bezug hatte, so 'daß für die Zukunft allen Streitigkeiten und Verwicklungen vorgebeugt wurde. Den Bullen des Pabstes waren kleinere, dieser Urkunde vorzugsweise ein goldenes Siegel angehängt. Feierlich und prächtig war das bei dieser Gelegenheit gehaltene Hoflager. Die Hauser, welche wählen sollten, waren Pfalzbaiern, Sachsenwittenberg, Brandenburg und Böhmen, sodann die geistlichen Fürsten von Mainz, Köln und Trier. Für Böhmen war Carl unermüdlich thätig, hob den Handel und begünstigte den Weinbau. Auch ließ er in Brandenburg, das er durch Unterhandlung, sowie Schlesien und Lausiz durch eine Heirath, erhielt, wie in Böhmen, mehrere Bauten aufführen und geschickte Leute im Verfertigen von Zeugen und Tapeten von auswärts kommen. Die Baukünstler berief er von Avignon, durch den Aufent- halt des Pabstes der Sitz der Pracht und Ueppigkeit. So bereicherte er die Städte, während er den Adel zu schwächen bemüht war. Seine Sparsamkeit, die Gelder aus Italien und die böhmischen Berg- werke brachten ihn in den Besitz großer Mittel. Seine'schatzkammer war mit ungeprägtem Silber und Gold angefüllt. Am liebsten und meisten in Böhmen verweilend, reizte er die schwäbischen Reichsstädte durch seine Geldbedrückungen gegen sich auf, indem er dem fehdelustigen Grafen Eberhard dem Greiner von Würtemberg die Eintreibung der Geldsummen übertrug, gegen den er einst kurz vorher die Reichsstädte hatte schützen müssen. Er mußte nachgeben und stiftete zu Deutschlands Ruhe den Landfrieden. Doch der Adel trotzte und die Schlegler nannten sich einen Bund von Rittern, welche beständig in Fehden verwickelt waren. Carl begab sich, um den Streit zwischen Visconti und seinen Gegnern, wozu auch Pabst Urban V. gehörte, zu schlichten, auf seinen zweiten Römerzug nach Italien (1368). Dieser war indessen nicht ehrenvoller sür ihn, als der erste. In Rom sah man ihn von der Engelsburg bis an die Peterskirche neben dem Pferde des Pabstes einhergehen, das er am Zügel führte. Visconti bestach ihn, wie man vermuthet, ein Theil ^er Truppen wurde entlassen und die Belagerung eines festen Platzes aufgehoben. Nachdem er in Pisa viel Geld erhalten hatte, versetzte er in Florenz seine Krone. Die Einwohner von Siena, welche ihn in seinem Palast belagerten, zahlten 20,000 Goldgulden für diesen Schimpf und lösten jene aus. Kaum war der Friede vermittelt, so gieng der Kaiser wieder nach Deutschland, mit reichen Schätzen beladen, aber von seinen Feinden verachtet, wie von den Bundesgenossen. Gregor Xl. hatte ihm Vollmacht gegeben, seinen Sohn Wenzel zum Könige krönen
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