Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 620

1839 - Wesel : Bagel
620 in ihrem Geleite Grausamkeit, was jene Eigenschaften sehr verdunkelt. Der Erstere schätzte die Wissenschaften und hatte sogar selbst gelehrte Kenntnisse; aber der Anblick großer Haufen von abgehauenen Köpfen versetzte ihn in Entzücken. Muhammed verstand vier Sprachen, zeichnete und malte und war bewandert in der Geschichte, Geographie und Mathematik; aber nachdem er nach der Eroberung der Hauptstadt des griechischen Kaiserthums sich in den Armen einer vor ihn gebrachten jungen und schönen griechischen Fürstin mehrere Tage lang der rohesten Sinnlichkeit hingegeben hatte, trotz ihrer Bitten und Thränen, und die Jam'tscharen murrten, ja ein Vezier es sogar wagte, ihm deßhalb Vorwürfe zu machen, so ließ er die Unglückliche herbeibringen, faßte sie bei den Haaren und stach sie nieder mit den Worten: „So behandelt Mahomed die Liebe!" Das griechische Reich war seiner Auflösung nahe und vergebens suchte Michael Paläologus sich mit dem Abendlande zu verbinden, indem er sich mit der lateinischen Kirche vereinigen wollte; Andronikus 11. hob dieses Verhältniß wieder auf, weil ein Reich, wo die geistliche und weltliche Macht verbunden war, nicht in das Abend- land eingreifen konnte, wo gerade beide Gewalten im heftigsten Kampfe waren. Auch hatte das Reich geringe Mittel sowohl zu Land, als zur See. So war es den Türken leicht, sich desselben zu bemächtigen. Ihr unternehmender Anführer Osman, anfangs in dem geringen Besitze von Bithynien und einem Landesstrich um den kleinasiatischen Olymp, vermehrte diese durch mehrere Statthalterschaften und sein würdiger und thätiger Sohn Orchan drang nach Eroberung fast ganz Natoliens bis nach Thraciern vor. Sehr unklug rief der Kaiser Johann Kantakuzenus die Türken zu Hilfe, nachdem er seinem Pflegsohn, Paläologus, das Scepter entwendet hatte. Auf den Ebenen von Kossowa erlagen die Ungarn, Wallachen und Serbier den Janitscharen, einem neuen Heere, aus Christensöhnen gebildet, und ob auch Murad I. (Amurath3 durch einen muthigen Jüngling, der Sclave geworden war und nun sein Vaterland zu retten glaubte, ermordet wurde, so folgte ihm sein Sohn Bajazcth l. (13903, der, nachdem er seinen Bruder hatte erdrosseln lassen, seine Eroberungen immer mehr erweiterte. Als nach seinem Einfall in die Bulgarei Sigismund ihm sagen ließ, es sey widerrechtlich, daß er eine Provinz betrete, die ihm gehöre, so deutete er auf sein Zeughaus und sagte: ,/Diese Waffen sind mein Recht!" Er machte es auch bei Nikopolis geltend (13053, wo er die aus Ungarn und Fran- zosen bestehende und von Sigismund angeführte große Armee besiegte. Kaum rettete sich der Kaiser. Durch die Hitze von 2200 Franzosen war die Schlacht verloren gegangen, sie wurden gefangen und grausam fast
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer