1821 -
Stettin Berlin
: Nicolai
- Autor: Grieben, Ludwig
- Hrsg.: Kohlrausch, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Z» Hl. Zeitraum. Von Kar! dem Großen
fast beständigem Kampfe mit den Wenden, und
mußte schon eirren Markgrafen über Thüringen
und einen Herzog über Sachsen verordnen, ohne
die feindlichen Einfälle ganz abwehren zu können.
Auch die Normänner, kühne Seeräuber, welche
auf ihren platten Fahrzeugen in das Innere dee
Länder eindrangen und die größten Verheerungen
anrichteten, suchten Deutschland heim.
876- Karl der Dikke, sein Sohn, vereinigte
L67. durch besondere Umstände noch einmal die drei
Theile des großen, von Karl dem Großen gestift
teten Reichs sammt der Kaiserwürde, wurde aber
seiner Schwäche wegen auf der großen Reichsver-
sammlung zu Tribur Zz7 abgesetzt, und starb im
folgenden Jahre.
887* Arnulf, Ludwigs des Deutschen Großfohn,
699. war ein Herrscher von vieler Kraft. Ueber die
Normänner gewann er einen herrlichen Sieg bei
Löwen, suchte auch Italien unter deutsche Hoheit
zu bringen, eroberte Rom, bekam aber Gift und
starb 899, zu früh für das Reich. Denn da sein
Sohn .
899* Ludwig das Kind unmündig war, bra-
91». chen die Magyaren, ein friesisches, den Hunnen
ähnliches Volk, aus Ungarn in Deutschland ein,
und wiederholten fast jedes Jahr ihre verheerenden
Einfälle. Tausende der Einwohner wurden als
Sklaven fortgeschleppt, und die Grafen und Edlen
erschlagen.
Deutschlands Zustand unter den spätern
Karolingern.
Ueberhaupt war der Zustand von Deutschland
unter den karolingischen Königen sehr traurig.
Bei den beständigen Einfällen der Normänner,
Wenden und Magyaren zerfielen die von Karl
dem Großen gestifteten Einrichtungen. Cs wa-