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1. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 33

1862 - Koblenz : Bädeker
Friedrich Wilhelm I. §. 11. 33 S- Friedrich Wilhelm I. 1713—1740. Wie der spanische Erbfolgekrieg überhaupt den Verbündeten, seit der Auflösung ihrer großen Allianz (durch die Thronfolge Karl's Vi. in Deutschland, den Sturz Marlborough's und die Siege der Fran- zosen in Spanien), keineswegs die erwarteten Vortheile brachte, so erhielt auch Preußen nur einen sehr ungenügenden Ersatz für die zahlreichen und bedeutenden während des Krieges gebrachten Opfer in dem ihm im Frieden zu Utrecht (1713) von Spanien abge- tretenen Theile Ober-Gelderns (d. h. Geldern südl. von Cleve). Nachdem die Angelegenheiten des Westens geordnet waren, wandte der König seine Aufmerksamkeit auf die des Ostens. Da die Feinde Schwedens (Dänen, Sachsen und Russen), während Karl's Xii. Auf- enthalt in der Türkei, einen Einfall in das schwedische Pommern machten, so vereinigte sich Friedrich Wilhelm mit ihnen zur Eroberung Vorpommerns. Der Czar Peter I. übergab ihm die eroberte Festung Stettin. Der König selbst unternahm, in Begleitung des Fürsten Leopold von Dessau, die Belagerung der Festung Stralsund zu Lande und zur See, welche sich nach der Einnahme Rügens nicht mehr halten konnte (1715). Auch Wismar ward den Schweden entrissen (1716), welche nun alle ihre deutschen Besitzungen verloren hatten. Erst nach Karl's Xu. Tode kam der Friede mit Schweden zu Stande (zu Stockholm 1720), in welchem Preußen das schon vom großen Kurfürsten sehnlichst erstrebte Stettin, Vorpommern zwischen Oder und Peene, die Inseln Usedom und Wollin nebst den beiden östlichen Odermündungen erhielt. Mit Ausnahme dieses kurzen Feldzuges gegen Schwedisch-Pom- mern (und eines unbedeutenden Antheiles an dem polnischen Erbfolge- kriege) verlief Friedrich Wilhelm's 27jährige Regierung in ungetrübter Ruhe. Diese benutzte er jedoch fast ausschließlich, um die Mittel zum Kriege zu sammeln. Daher führte er gleich vom Antritt seiner unumschränkten Regierung an die größte Einfachheit in der Hofhaltung ein und verwandte die dadurch erzielten Ersparnisse zur Vermehrung (von 30,000 auf 90,000 M.) und Vervollkommnung des Heeres. Er begründete ein neues System der Finanz- und Justizverwaltung, sammelte einen bedeutenden Schatz und kannte keinen andern Aufwand, als für sein aus allen Ländern Europa's zusam- mengebrachtes Leibregiment der Riesen. Die Bevölkerung stieg (auf 2 */4 Mill. Einw., bereits mehr als 1000 auf 1 Om.) durch Unterstützung Pütz, Preuß. «Lisch. 3. Ausl. 3
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