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1. Leitfaden der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen - S. 214

1900 - Leipzig [u.a.] : Teubner
214 Zeitalter der französischen Revolution und Napoleons I. 1769 — 1815. einigung der beiden Heere bewerkstelligen. Die Stärke der vereinigten Armeen betrug über 200000 Mann, denen Napoleon nur 130000 entgegenzustellen hatte. In der Absicht, sich zwischen die beiden feindlichen Heere zu werfen und sie einzeln zu schlagen, rückte der französische Kaiser Mitte Juni aus dem Sambrethal in das reiche Flachland. Er verwirklichte seine Absicht am 16. Juni. Denn während Blücher im Vertrauen auf die ihm zugesagte rechtzeitige Unterstützung Wellingtons sich bei Liguy in eine Verteidigungsschlacht gegen Napoleon einließ, wurde der englische Feldherr, der sich in den Entfernungen verrechnet Wellington ist bei hatte, eine Meile nordwestlich bei Qnatrebras von Marschall Ney fest-^uatrebras sieg- gehalten. Er behauptete zwar das Feld, konnte aber seine Zusage Blücher wird m nicht haltert, und die Preußen wurden daher nach fünfstündigem, ver-Ligny geschlagen, ^bifeltem Ringen durch einen letzten gewaltigen Angriff Napoleons geworfen. Blüchers Pferd wurde von einer Kugel getroffen und begrub seinen Reiter unter sich. Erst lange nachher gelang es seinem Adjutanten, den Bewußtlosen zu retten, der durch den Druck des schweren Tieres arg mitgenommen war. 3. Napoleons ganzer Erfolg aber wurde zu Schanden durch den kühnen Rückzugsbefehl Gneisenaus, der nach Blüchers Sturz an die Spitze getreten war. Anstatt die Armee die sichere Straße zur Maas hin der Heimat zuzuführen, suchte er jetzt seinerseits auf der Straße nach Brüssel die Vereinigung mit dem englischen Heere und ließ daher nach Norden abmarschieren, ohne von Napoleon daran gehindert zu werden. Was Wellington am 16. nicht gelungen war, i8.Juniwemng.brachte Blücher am 18. bei Waterloo fertig. Zwar mußten dieses ton undn Blücher Mal die Engländer allein fünf Stunden lang dem Angriff Napoleons Waterloo' standhalten, und immer neue Reitermassen sandte der französische Kaiser auf die unbeweglichen Vierecke des englischen Centrums; indessen noch zur rechten Zeit kamen die Preußen, von ihrem Feldherrn durch Bitten und Drohungen zur Eile gedrängt, an und warfen sich den Franzosen in die rechte Flanke. Vergebens opferte Napoleon seine Garden: in wilder Flucht stob die französische Armee auseinander, und bei dem Gehöft von Belle-Alliance umarmten sich die beiden Sieger. Gneisenau setzte die ganze Nacht hindurch den Geschlagenen nach und bewirkte dadurch die völlige Auflösung des französischen Heeres. Napoleon aber war nach Paris vorausgeeilt; doch als er sah, daß hier seine Rolle ausgespielt war, dankte er ab, floh bei dem Herannahen der Feinde an die Küste und begab sich auf das englische Kriegsschiff Bellerophon, um, „ein zweiter Themistokles", bei seinem Feinde Schutz zu suchen. Aber der Adler, der mit Marengo und Austerlitz seinen Flug* begonnen, hatte ihn mit Leipzig und Waterloo beendet: Na- * Vgl. das Wappen des Kaiserreichs.
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