1806 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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würde. Er legte seinen Tranmdeutern, die man hier
wie in Aegypten sehr hoch schätzte, den Traum vor, und
sie deuteten ihn so: es werde von Mandanen einst ein
Sohn geboren werden, der ganz Asten beherschen würde.
Astyages erschrack darüber so sehr, daß er seine Tochter
nach der kleinen unbedeutenden Landschaft Persis schick-
te, und ste dort an einen gemeinen Perser verheirathete.
Sie gebar einen Sohn, den sie Cyrus nannre. Kaum
hatte der König dies erfahren; so ließ er das Kind vor
sich bringen, und gab cs einem seiner Hofleute Harpa-
gus, mit dem Befehl cs zu todten. Der Mann hatte
Mitleiden mit oem Kinde; anstatt es zu todten gab er
es einem Hirten, um es irgendwo in einem Walde zu
legen, und da seinem Schicksal zu überlassen. Derhir-
te brachte es seiner Frau. Diese hatte gerade ihr Kind
verloren, und nahm mitleidig den kleinen Knaben als ihr
eigenes Kind an. Cyrus wuchs heran, und wurde schön
und stark. An einem Tage als er mit den andern Kin-
dern spielte, wählten ihn die zu ihrem König. Eins
von den Kindern wollte ihm nicht gehorchen, und Cyrus,
als König, ließ ihm Schlage geben. Der Knabe lief
zu seinem Vater, und der Vater, ein vornehmer ange-
sehener Mann, federte vom König, den Hirtenknaben
Cyrus zu bestrafen. Der König ließ ihn kommen. Cy-
rus stand unerschrocken vor ihm, und sagte mit Freimü-
thigkeit : er sei von den Knaben zum König erwählt worden
und habe sich seines Rechtes bedient. Der Muth des
Knaben, sein Stolz und einige Züge, die den Astyages
an seine Tochter erinnerten, machten den König aufmerk-
sam. Er erkundigte sich bei dem Hirten: der gestand
Alles. Doch hatte Astyages den Knaben liebgewonnen,
und schickte ihn seiner Tochter nach Persien; an dem
Hvfmann aber, welcher den Befehl, das Kind zu töd-
ten, nicht vollzogen hatte, nahm er eine blutige Rache.
Er ließ des Harpagus Kinder tödteu, zerhauen und ei-
nige