1806 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Sohne desselben Heinrich die Lehen des Vaters nicht
bestätigen. Dies empörte die Sachsen, die ihrem
Herrn mit der treuesten Liebe anhingen; und zugleich
brachen die Ungarn in Deutschland ein, und plünderten,
ohne daß Konrad es ihnen wehren konnte.
Konrad, selbst unzufrieden mit dem schlechten Er-
folge seiner Regierung, beschloß sein Leben mit einem
Zuge seltenes Edelmuths. Er ließ seinen Bruder
Eberhard, den Herzog der Franken, zu sich nach
Limburg an der Lahn kommen, wo erkrank lag, und
sagte zu ihm in Gegenwart vieler anderen Fürsten und
Herren: Lieber Bruder, ich fühle daß ich sterben wer-
de. Laß dir also deine Wohlfahrt und das Beste deiner
Franken empfohlen sein. Wir sind im Stande, Heere
zu stellen, haben Städte und Wassenvorrath, und Alles
was zum königlichen Glanze gehört; nur Glück und
Geschicklichkeit haben wir nicht. Das aber besitzt in
vollem Maaße Heinrich: auf dem Sachsen beruht al-
lein das Wohl des Reiches. Nimm diese Kleinodien
und Kleider, die Lanze, das Schwerst und die Krone
der alten Könige, gehe damit zu Heinrich, und mach
ihn dir zum Freunde und Friedensgenossen auf immer.
Melde ihm, daß ich ihn euch zu meinem Nachfolger em-
pfohlen habe. -— Alle Anwesende waren gerührt über
die neidlose Schatzung der Verdienste seines Feindes,
und versprachen, seinem letzten Willen nachzukommen.
Kaum hatte Konrad die Augen geschlossen; so r eiste sein
Bruder mit den Reichskleinodien nach dem Harze ab,
dem Herzog Heinrich, der dort seine Güter hatte, die
unerwartete Botschaft zu überbringen. 918.
Er fand ihn eben auf der Jagd wie Vogelfang be-
schäftiget; und daher haben ihn die Geschichtschreiber
seiner Zeit den Beinamen des V 0 g e l st e l l e r s gegeben.
Er