1806 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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dringend um Hülfe; und dieser brachte auch endlich, be-
sonders durch den heiligen Abt Bernhard in Frank-
reich, einen zweiten großen Heerszug zu Stande, der an
Glanz und Hoheit der Anführer den ersten noch weit
übertraf.
Ludwig Vii, König von Frankreich, hatte gegen
zwei rebellische Vasallen die Waffen ergriffen, ihr Land
verheert, und Vitri in Champagne mit Sturm erobert.
Dabei war eine Kirche, in welche sich 1520 Menschen
gestüchter hatten, von seinen Soldaten in Brand gesteckt
worden. Um diese grausame Sache wieder gut zu ma-
chen, gelobte er Gott einen Kreuzzug. Der Abt Bern-
hard bestärkte ihn in dem frommen Entschluß, höhlte
des Pabstes Einwilligung und Segen dazu, und zog dann
selbst, wie einst Peter, durch einen Theil von Frank-
reich und Deutschland, und predigte das Kreuz mit sol-
chem Nachdruck und Eifer, daß Alles in Feuer und Flam-
men gericth und das Kreuz verlangte. Selbst der Kai-
ser von Deutschland, K 0 n ra d Iii, ließ sich durch Bern-
hard überreden; mib viele deutsche Fürsten und Herren
folgten seinem Beispiele.
So zogen 1147 zwei große Heere von über 200,000
Kriegern aus, und wenige kamen zurück. Sie fanden
auf ihrem Marsche noch größere Schwürigkeiten, als Pe-
ter und Gottfried fünfzig Jahre vorher. Der griechische
Kaiser weigerte ihnen Lebensmittel, grif sie als Feinde
an, und führte sie wohl gar den Türken in die Hände.
Und als sie in Asien ankamen, rieben Hnngersnoth und
Pest den größten Theil der Heere auf. Konrad und Lud-
wig kehrten unwillig wieder Zurück, nachdem sie durch die
Aufopferung von fast 222,002 Menschen weiter nichts
erlangt hatten, als daß sie Jerusalem und das heilige
Grab gesehen. Bernhard, der von diesem Auge den
glücklichsten Erfolg im Namen Gottes versprochen hatte,
ward jetzt mit Vorwürfen überhäuft; er aber rcchr-
fer-