1806 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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handelte ihn sehr edel, und wechselte ihn nachher gegen
io Araber aus.
Richard indeß, schon im Angesichte Jerusalems,
ward von seinen Fürsten genöthigt umzukehren. Er
wandte sein Gesicht unwillig von Jerusalem ab, und
rief: Wer den Muth nicht hat, des Heilands Grab zu
befreien, muß es auch nicht sehen! — Er zog zurück
nach Ptolemais, schloß mit Saladin Frieden, und se-
gelte im September 1192 nach Europa zurück. Doch
unterwegens trift ihn ein Sturm, sein leichtes Schis
wird in den Meerbusen von Venedig oder das adriali-
sche Meer getrieben, und er kömmt bei Aquileja ans
Land. Um keine Zeit zu verlieren, weil in seinem Kö-
nigreiche Unruhen ausgebrocheu waren, entschließt er
sich als Pilger verkleidet zu Lande durch Deutschland zu
reisen. In Wien aber wird er erkannt, der Herzog Leo-
pold von Oesterreich, der seine herabgerissene Fahne
noch nicht vergessen hatte, laßt ihn gefangen nehmen,
und liefert ihn auf Verlangen an den damaligen deut-
schen Kaiser, Heinrich Vi, aus. Dieser setzte ihn
in ein hartes Gefängniß; Philip von Frankreich gab
Geld, daß er ihn noch länger gefangen halten sollte,
und fiel wahrend der Zeit in Richards Länder ein. Doch
die Engländer blieben ihrem König treu; und die deur-
schen Fürsten schämten sich der Unredlichkeit ihres Kai-
sers. Richard erhielt seine .Freiheit um i Million Thaler-
oder 100/000 Mark Silbers, für die damalige Zcrt
eine ungeheuere Summe.
Einer der schlauesten und herschsüchtigsten Päbste
war Innocenz Iii von 1198 bis 1216: er befahl
Königen sich von ihren Gemahlinnen scheiden zu lassen,
setzte den König von England Johann ab, und ver-
schenkte leine Lander an den König von Frankreich, wenn
er sie erobern könnte. Als Johann sich aber vor dem
Pabst demüthigte, England für ein Lehn des Pabstes er-
klär-