1806 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
klarte, und sich zu einem jährlichen Zins von tooo
Mark Silbers verbindlich machte; da ward er wieder
ein begnadigter Sohn der Kirche, und dem König von
Frankreich, der schon gerüstet stand, ward der Bann
gedrohet, wenn er sich noch unterstehen würde, das nun-
mehrige Erbe des Stuhles Petri anzutasten. — Ein
solcher Pabst konnte es nicht übersehen, welch ein Vor-
theil ihm von den Kreuzzügen zuwüchse. Er schickte al-
so zu allen Fürsten umher; ertheilte Dieben und Mor-
den Ablaßbriefe; gab Knechten, ohne Wissen und
Willen ihrer Herren, durch geistliche Zeddel ihre Frei-
heit, wenn sie nur das Kreuz nahmen. Und eine Anzahl
französischer Grafen und Ritter vereinigten sich zu ei-
nem vierten Kreuzzuge. Venedig gab gegen eine Sum-
me Geldes, Schiffe und Lebensmittel; und so fuhren
sie im April 1203 ab, und kamen schnell vor Konstan-
tinopel. Hier herschte damals die äußerste Gesetzlosig-
keit; es entstanden Streitigkeiten zwischen Griechen und
Franzosen; und die Kreuzfahrer, ohne weiter an Palä-
stina zu denken, eroberten diese prächtige Stadt, setz-
ten einen aus ihrer Mitte zum Kaiser ein, 1224, und
errichteten hier ein so genanntes lateinisches Kaiserthum,
welches von französischen Grafen regiert 57 Jahre, bis
*261 bestand.
Da das heilige Grab durch diesen Zug nichts ge-
wonnen hatte; bewegte Innocenz den König Andreas
von Ungarn und viele Deutsche zu einem fünften Kreuz-
zuge , der aber Jerusalem auch nicht erreichte. Ja die
heilige Wuth ging so weit, daß man 1213 in Frank-
reich eine Schaar von 30,022, und in Deutschland ei-
ne andere von 22,002 Kindern durch das Land zie-
hen sah gegen die Ungläubigen. Die Deutschen kamen
fast alle vor Hunger und Mattigkeit um; und die Fran-
zosen sielen gar Sklavenhändlern in die Hände, die gan-
ze