1806 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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tete Ferdinand / das erste Goldschif nächstens ankomme»
zu sehen. — Kolumbus war daher zu der Harte ge-
zwungen, den armen Indianern eine bestimmte Abgabe
an gesammeltem Golde und an Baumwolle aufzulegen.
Anfangs widersetzten sie sich; aber einige Kanonenschüsse,
und die gewaltigen Hunde, welche auf die nackten Men-
schen gehetzt wurden, und mehrere unter ihnen zerfleisch-
ten, zwangen sie bald, sich zu der mühseligsten Arbeit zu
bequemen. — Kolumbus eilte indeß nach der gezeigten
Gegend des wahren Goldlandes, nach Süden, und fand
Jamaika. Auf dieser Reise ward er krank, es fehlte
der Schifsmannschaft an Lebensmitteln, und als er er-
schöpft nach Hispaniola zurückkam, fand er Alles in
Aufruhr. Man hatte die Indianer abermals unmensch-
lich behandelt, diese hatten sich gerächt, und viele Un-
zufriedene waren nach Spanien zurückgereist. In kur-
zem erschien ein spanischer Kammerjunker, der alle Be-
schwerden gegen Kolumbus niederschreiben und an den
Hof berichten sollte. Kolumbus, über diese Frechheit
entrüstet, übergab seinem Bruder Bartholomaus das
Kommando, und eilte nach Spanien 1494. Hiev
fand er, daß böse Gerüchte ihn angeschwärzt hatten,
und wiewol seine Gegenwart diesmal noch alle Verlaum-
dungen niederschlug, verzögerte sich doch die Ausrü-
stung einer neuen Flotte zwei Jahre, und man gab ihm
nichts weiter mit, als eine Anzahl grober Verbrecher,
die er sich freilich selbst um nur abschiffen zu können,
als Kolonisten ausgebeten hatte.
Diesmal 1496 richtete er feinen Lauf noch weiter
nach Süden, und würde vielleicht nach Brasilien gekom-
nren sein, wenn nicht eine ungünstige Windstille und
die brennende Hitze unter dem Aequator, die alle Weiu-
und Wasserfässer zerplatzen machte, und die Lebensmit-
tel verderbte, ihn gezwungen hatte, nach Westen zu
steuern. So kam er nach der Insel Trinidad am
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