1806 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Indeß wäre es jetzt vielleicht um die Protestanten
geschehen gewesen. Da erklärte ein König, der selbst
zwar Katholik war, aber die Erniedrigung des österrei-
schen Hauses wünschte, Ludwig Xiii von Franks
reich oder vielmehr sein Minister Richelieu gegen
Spanien und Oesterreich Krieg. Herzog Bernhard
sammelte ein Heer aus den Trümmern des bei Nördlin-
gcn geschlagenen, erhielt Geld von Frankreich, und er-
oberte den Elsaß, der damals dem Kaiser gehörte,
1638, und als er 1639 durch Gift starb, nahmen
die Franzosen die von ihm gemachten Eroberungen in
Besitz. (Das Gift bekam er aber wahrscheinlich nicht
durch österreichische Veranstaltung, sondern durch fran-
zösische Vcrrätherei. Denn was er eroberte, das woll-
ten die Franzosen, sollte er für sie erobern, und er woll-
te den Elsaß für sich als Eigenthum behalten.)
Auch hatten die Schweden bald wieder durch neue
Siege den Ruhm ihrer alten Tapferkeit gewonnen, und
die protestantischen Fürsten ihre Treulosigkeit bereuen
lassen. Noch 1635 und mehreremale 1636 wurden
die Sachsen geschlagen; und siegreich drangen die
Schweden unter einem tapferen Anführer Ban ne r, in
Schlesien ein, welches damals auch dem Kaiser gehörte.
Ganz Deutschland wünschte den Frieden; und der
Kaiser Ferdinand Iii, der 1637 seinem Vater ge-
folgt war, und der die Fürsten nicht nach seinem Wun-
sche zu einzelnen Friedensschlüssen bereden konnte, mußte
endlich nachgeben, und alle an dem Kriege Theilneh-
menden Machte zu einer Friedensnnterhandlung auf den
Marz 1641 einladen: man bestimmte Münster und
Osnabrück i n W e st p h a l e n zu den Orten der Zu«-
sammenkunft. Allein der Kaiser machte keinen Ernst die
Friedensunterhandlungen einzuleiten; er wollte seine Fein-
de nur tauschen, um Frist zu gewinnen, daß er sich wie-
der etwas erhöhten könnte. Aber seine Feinde ließen
ihm
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