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1. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 6

1852 - Altona : Hammerich
6 immer noch wandelbar, und die erste Schöpfung der Erde dauert in kleinen Umgestaltungen einzelner Theile noch immer fort. Höhen sinken ein. Borge, ein adeliger Hof bei Friedrichshall in Norwegen, sank 1702 den 5. Februar 600 Fuß tief, und an seine Stelle trat ein gegen 800 Fuß langer und 400 Fuß breiter See. — Ein Berg in Norwegen von 1200 Fuß Höhe spaltete: anfangs war die Oeffnung klein; nach und nach ward sie breiter, so daß man nicht mehr darüber schreiten konnte, und endlich 10 Ellen weit. Dabei sank der eine Theil und liegt jetzt an 16 Fuß tiefer als der andere. — Im Jahre 1758 versanken plötzlich mehrere kleine türkische Inseln ins Meer. So wie einige Oerter sinken, so erheben sich andere. In Italien bei Pozzuoli entstand 1538 in der Nacht vom 19. zum 20. September ein Berg, von mehr als drei Meilen im Umfange, 2400 Fuß hoch, genannt der neue Berg, und verschiedene kleinere in der Gegend um- her. — In England trennte sich 1571 eine Strecke Landes von mehr als 840 Quadratfuß von dem übrigen Felde, verrückte sich in 3 mal 24 Stunden ohne Geräusch nach einer andern Gegend und schwoll dann plötzlich zu einer ansehnlichen Höhe auf. — 1638 und 1720 entstanden unter den azorischen Inseln (im atlantischen Meere, westwärts von Portugal) zwei neue; und 1783 erhob sich nahe bei Island eine neue Insel. — Auch Flugsand, der so fein ist, daß er gleichsam fließt, und vom Winde wie Schriee getrieben wird, überdeckt manchmal Gegenden und erhöhet sie. Vor 1666 ward im nördlichen Frankreich bei der Stadt Sankt Paul ein Ort bewohnt, der jetzt höher als 20 Fuß mit Flugsand bedeckt ist. 1722 konnte man noch Thürme und Schornsteine sehen. — In Afrika sind durch solche Sandfluthen ältere und neuere Städte begraben worden. Land wird überschwemmt. In Preußen hatte man um das Jahr 1300 auf der Stelle, wo der Heidenbekehrer Albrecht im Jahre 997 erschlagen ward, eine Meile vom Meere eine Kirche erbaut, deren Trümmer noch vorhanden sind, aber jetzt kaum lausend Schritt vom Meere liegen. So viel Land hat hier das Meer weggerissen und über- schwemmt. — An der Nordküste Frankreichs ist in 300 Jahren ein Strich Landes von 1000 Fuß breit verloren gegangen; und wo jetzt in Holland die Südsee ist, lagen sonst Städte und Dörfer. Doch spülen Flüsse und Meer mehr Land an, als sie wegreißen. Bei Aegypten bildete das Meer sonst einen tiefen Busen; und jetzt ragt Aegypten über die benachbarte Küste hervor: so viel Land hat der Nil nach und nach angeschwemmt. Der arabische Busen (das rothe Meer in der Bibel genannt) so wie der persische werden kleiner und seichter. Schweden gewinnt mit jedem Jahre an Land; mehrere Städte, die ehemals dicht an der Ostsee lagen, liegen jetzt 1 bis 4 Meilen vom Ufer entfernt; und wo jetzt Seestädte liegen, war sonst Wasser. — Ostfries- land und Holland haben dem Meere große Strecken Landes abgewonnen. Viele dieser Veränderungen sind eine Folge der schrecklichen Natur- erscheinung der Erdbeben, die meist, durch unterirdische Feuer erzeugt, furchtbare Zerstörungen auf der Oberfläche der Erde anrichten. Eines der bekanntesten, am weitesten verbreiteten und furchtbarsten Erdbeben ist dasjenige, welches 1755 den ersten November Lissabon größtentheils zerstörte. Schon das ganze Jahr hatte man in den verschiedensten Ge-
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