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1. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 60

1852 - Altona : Hammerich
60 bu haft mir Gutes erwiesen, ich aber habe dir Böses erwiesen. Der Herr vergelte dir Gutes für diesen Tag! Und Saul zog heim mit seinem Heere. — David indeß, der den mißtrauischen Sinn des Königs kannte, hielt sich entfernt von ihm an den Grenzen Judäas. Und sein Mißtrauen war nicht ohne Grund. Denn, wir wissen nicht, ob durch eine bestimmte Veranlassung aufs Neue gereizt, Saul zog mit seinem Feldherrn Abner und einem Heere abermals gegen David, ihn zu fangen. Eines Abends lagerte er sich vor der Wüste, in welcher David mit seinen Anhängern umherzog. In der Nacht ging David mit einem Diener heimlich in das Lager, und kam an den Ort, wo Saul und Abner auf der bloßen Erde schliefen. Da sprach der Diener: Soll ich deinen Feind jetzt mit dem Spieße durchbohren? David aber antwortete: Verderbe ihn nicht! Wer will seine Hand an den Gesalbten des Herrn legen und ungestraft bleiben? Nimm aber den Spieß und den Wasserbecher und laß uns gehen. Und sie nahmen den Spieß und den Wasserbecher Sauls und gingen fort; und es war niemand, der es sah noch merkte, sondern sie schliefen alle. Am andern Morgen aber, als sie erwacht waren, trat David auf die Spitze des gegenüberliegenden Berges und rief: Abner! bist du nicht ein Mann, dem keiner gleichet in Israel? Warum haft du nicht gehütet den König, deinen Herrn? Einer des Volkes ist hingegangen in der Nacht, ihn zu verderben: siehe! hier ist des Königs Spieß und Wasserbecher, die zu seinem Haupte waren. Da erkannte Saul die Stimme Davids und rief: Ich habe gesündiget; komm wieder, mein Sohn David! Ich will dir kein Leid fürder thun. Ach, ich habe thöricht und sehr unweise gehandelt! — David aber ließ Spieß und Wasserbecher auf dem Berge, und um sich vor Sauls Verfolgungen zu sichern, verließ er Judäa. — Saul, von Schaam und Reue tief gebeugt und gemartert, zog zurück: und als jetzt aufs Neue die Philister in sein Land einfielen, ging er ihnen ent- gegen voll böser Ahnungen, die eine Wahrsagerin, in der Bibel Hexe genannt, noch vermehrte und bestärkte. Muthlos kämpfte er: sein Heer ward geschlagen, Jonathan mit zween seiner Brüder siel und Saul tödtete sich selbst. Einer seiner Diener nahm dem Leichnam Krön und Armspangen und eilte zu David mit der Nachricht von dem Tode Sauls, den er selbst getödtet zu haben vorgab, in der Hoffnung einer reichlichen Belohnung. David aber ließ ihn sogleich von einem seiner Männer todten, zerriß sein Kleid, nach der morgenländischen Sitte des Trauerns, und beklagte in einem schönen Trauerliede Sauls und Jona- thans Tod. Der Stamm Juda, zu welchem David gehörte, rief ihn sogleich zum König aus. Die übrigen elf Stämme aber wollten einen Sohn Sauls, Jsboseth, zum König, und diesen unterstützte der berühmte Feldherr Abner. Doch beide wurden getödtet, und nach sieben Jahren war David von allen Stämmen als König anerkannnt. Er erkundigte sich indeß sorgfältig, ob nicht noch jemand aus Sauls Geschlecht übrig sei: und als ihm gesagt wurde, ein Sohn Jonathans, Mephiboseth, der lahm an beiden Füßen sei, lebe noch, ließ er ihn zu sich kommen und behielt ihn als seinen Tischgenossen bei sich, so lange er lebte, um 1050 Davids erste Unternehmung war, die Jebusiten, welche noch unbe- v. Chr. {fegt mitten in Palästina wohnten, zu vertreiben. Es gelang ihm: er
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