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1. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 266

1852 - Altona : Hammerich
266 halben Kreis von uns entfernt, auf der andern entgegengesetzten Seite der Erdkugel wohnen, haben dann Mitternacht. So ist es alle Tage. Gesetzt nun, es reist jemand den ersten Januar von hier ab nach Westen, so hat er, wenn er nach 3 Monaten den vierten Theil jenes Kreises durchreist ist, am ersten April Morgen, während es an dem Orte, von dem er ausreiste, schon Mittag ist. Reist er in den nächsten 3 Monaten wieder einen vierten Theil jenes Kreises; so schließt sich ihm Mitter- nacht um 12 Uhr der 30. Juni, während man an dem Orte seiner Abreise schon Mittags 12 Uhr den ersten Juli hat. Reist er nun noch einen vierten Theil weiter; so hat er den 30. September Abend, während man an dem Orte der Abreise den ersten Oktober Mittag hat. Und kömmt er nach einem Jahr zurück; so ist die Schiffsgesellschaft noch im alten Jahre, den 31. December, während man auf dem festen Lande das neue Jahr feiert. Denn fährt Einer nach Westen; so geht ihm jeden Tag die Sonne etwas später auf, aber noch später unter; und wie der Mensch sich nach Westen fortbewegt, so folgt ihm die Sonne mit jedem Tage etwas. Dadurch wird ihm jeder Tag etwas länger, als er am Orte der Abfahrt ist; und dieser Ueberschuß von wenigen Minuten für jeglichen Tag beträgt auf der Fahrt um die ganze Erde einen ganzen Tag. Umgekehrt ist es, wenn einer gegen Osten reist: dann wird ihm jeder Tag etwas kürzer, und wenn er nach einem Jahr zurückkehrt, zählt er auf dem Schiffe den 2. Januar, wenn man am Lande den ersten feiert. 1529 Endlich im Jahre 1529 erreichten die Spanier das gesuchte Gold- land Peru. Der kühne, harte Mensch, der nach unglaublichen Müh- seligkeiten zu Lande und zu Wasser sie hinbrachte, hieß Franz Pizarro, der als Knabe die Schweine gehütet hatte und auf Abenteuer mit nach Amerika gegangen war. Hier in Peru fand man in der That eine unermeßliche Beute an Gold. Der gefangene König der Peruaner (Inka) versprach, wenn man ihn losließe, das ganze Zimmer, 22 Fuß lang und 16 Fuß breit, voll von Gold als Lösegeld zu geben. Er er- füllte sein Versprechen; und bei der Theilung der Schätze erhielt jeder Fußsoldat 4000 Pesos, etwa 20,000 Thaler nach unserm Gelde; jeder Reiter 8000 Pesos; noch mehr die Offiziere, und nach Spanien wurde an den König eine Million Thaler geschickt. Jetzt eilte Alles nach Peru: das Land ward von Spaniern überschwemmt, die mit Gold- stücken wie mit Rechenpfennigen spielten und die Peruaner wie Haus- thiere mißhandelten. Lima ward die Hauptniederlassung in dem er- oberten Küstenlande und war bis zu seiner Zerstörung durch ein Erd- beben 1746 die prächtigste Stadt in Südamerika. Von der Provinz Quito drang man mit den furchtbarsten Mühseligkeiten über die höch- sten Berge der Erde, die Andes,*) bis an den Amazonenfluß hindurch, doch ohne etwas anderes zurück zu bringen als Fabeln. Als die Spanier Peru entdeckten, standen die Peruaner unter der Regierung der Inkas, Söhne der Sonne. Vor den Zeiten dieser Fürsten war das Volk ohne alle Cultur, seine Religion war roh wie seine ganze Verfassung. Ein gewisser Manco -Capac war der große *) Ihre höchste Spitze ist der Chimborasso, fast eine deutsche Meile hoch.
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