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1. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 282

1852 - Altona : Hammerich
282 Alle werden mit Hülfe von gezahnten Rädern, Getrieben, Scheiben, Rollen u. s. w. von irgend einer bewegenden Kraft, z. B. von der Hand eines oder zweier Menschen, oder durch eine Dampfmaschine in Thätigkeit gesetzt. Die Druckerschwärze befindet sich über der Mitte des Gestelles in einem Gefäße, aus welchem sie durch eine Oeffnung am Boden desselben ausfließt. Von hier aus gelangt sie auf zwei metallene Walzen, welche, in Berührung mit einander, sich umdrehen und die Farbe gleichförmig auf ihrer Oberflache vertheilen. Diese zwei Cylinder führen die Farbe auf andere Cylinder, und endlich kommt sie auf eine mit einem weichen Stoffe überzogene Walze, welche niedriger liegt als die andern und zum Schwärzen der Lettern bestimmt ist. Die Maschine macht zwei einander gleiche Abtheilungen aus. In jeder dieser Abtheilungen ist ein hölzerner Druckcylinder von solcher Größe, daß drei Bogen Papier seine Oberfläche ganz bedecken. Jeder dieser Cylinder dreht sich so um seine Are, daß er immer nur ein Drittheil seines Umfanges beschreibt und dann ein Paar Sekunden lang still hält. Diese kurze Zeit benutzt ein Arbeiter, um einen Papierbogen auf das leere Drittheil des Cylinders zu legen. Die zum Abdruck be- stimmte Letternsorm (d. h. der eiserne Rahmen, in dem die Lettern eingespannt sind) läuft auf Rädern längs dem Gestelle der Maschine fort; nur wenige Sekunden hält sie sich an jedem Ende auf, ehe sie den Weg rückwärts macht, den sie gekommen war. Sie geht hierbei stets unter dem in der Mitte befindlichen Farbencylinder hindurch, von welchem sie die Schwärze erhält; und so gelangt sie unter einen der Druckcylinder, welcher das Papier anpreßt und den Abdruck bewirkt. Beim Zurückgehen empfängt die Form wieder Farbe und liefert nun auf der entgegengesetzten Seite einen Abdruck. Durch Kinder läßt man die gedruckten Bogen von den Cylindern hinwegnehmen. — Eine gut gebaute und gut bediente kann in einer Stunde über 1000 Bogen drucken. Man findet die Schnellpresse auch schon mit wesentlichen Ver- besserungen. — Werke, welche oft und wiederholt abgedruckt werden müssen, werden mit Stereotypen oder Polytypen gedruckt. Da das Setzen der einzelnen Buchstaben in Formen zeitraubend ist, so kam man auf den Gedanken, die zusammengesetzten und auf das Genaueste corrigirten Seiten mittelst eines Gusses in aneinanderhängende Platten oder Tafeln mit unbeweglichen Lettern zu verwandeln, die man hin und her stellen, werfen und damit umgehen konnte, ohne daß ein Buch- stabe herausfiele. Firmin Didot in Paris hat diesen Stereotyvendruck auf jeden Fall sehr verbessert, wenn er ihn auch nicht, wie er behauptet, 1795 erfunden hat. Breitkopf in Leipzig vervollkommnete im Jahre 1754 den Noten- druck, den der Franzose Sanlecque im 16. Jahrhunderte erfunden hat, und erfand um dieselbe Zeit den Landkartendruck. Eine sehr interes- sante Erfindung ist der von dem Engländer Congreve erfundene zu- sammengesetzte Druck, Congrevedruck vermittelst durchbrochener Platten, womit man mit verschiedenen Farben zugleich drucken kann. Erst nach Erfindung der Buchdruckerkunst ward auch das Buch- binden vervollkommnet, das man schon zu Christi Zeiten kannte. Im 12. und 13. Jahrhundert schnürte man die einzelnen Blätter fest an- einander, überzog zwei Bretter mit Schweinsleder oder Pergament,
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