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1. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 318

1852 - Altona : Hammerich
zu verjagen, nachher sollte die Sache der Protestanten ausgemacht werden. Unter denjenigen, welche den Schweden treu blieben, verdient vorzüglich genannt zu werden der Landgraf von Hessenkassel. Indeß wäre es jetzt vielleicht um die Protestanten geschehen ge- wesen; da erklärte ein König, der selbst zwar Katholik war, aber die Erniedrigung des östreichischen Hauses wünschte, Ludwig Xhi. von Frankreich, oder vielmehr sein Minister, Richelieu, gegen Spanien und Oestreich Krieg. ^ Herzog Bernhard sammelte ein Heer aus den Trümmern des bei Nördlingen geschlagenen, erhielt Geld von Frank- 1638 reich und eroberte den Elsaß, der damals dem Kaiser gehörte, 1638, 1639 und als er 1639 durch Gift starb, nahmen die Franzosen die von ihm gemachten Eroberungen in Besitz. (Das Gift bekam er wahrscheinlich nicht durch östreichische Veranstaltung, sondern durch französische Ver- rätherei. Denn was er eroberte, das, wollten die Franzosen, sollte er für sie erobern, und er wollte den Elsaß als Eigenthum für sich be- halten.) Auch hatten die Schweden bald wieder durch neue Siege den Ruhm ihrer alten Tapferkeit gewonnen, und die protestantischen Fürsten ihre Treulosigkeit bereuen machen. Noch 1635 und mehrmale 1636, wurden die Sachsen geschlagen; und siegreich drangen die Schweden unter einem tapferen Anführer, Banner, in Schlesien ein, welches da- mals auch dem Kaiser gehörte. Ganz Deutschland wünschte den Frieden: und Kaiser Ferdinand Hi., 1637 der 1637 seinem Vater gefolgt war, und der die Fürsten nicht nach seinem Wunsche zu einzelnen Friedensschlüssen bereden konnte, mußte endlich nachgeben, und alle an dem Kriege theilnehmende Mächte zu 1641 einer Friedensunterhandlung auf den März 1641 einladen: man be- stimmte Münster und Osnabrück in Westphalen zu den Orten der Zusammenkunft. Allein der Kaiser machte keinen Emst, die Friedens- unterhandlungen einzuleiten, er wollte seine Feinde nur täuschen, um Frist zu gewinnen, daß er sich wieder etwas erholen könne. Seine Feinde ließen ihm jedoch keine Ruhe; Torstenson, der nach Banners 1642 Tode die Schweden anführte, schlug 1642 den 23sten Oktober die Oestreicher bei Leipzig auf eben dem Felde, wo zehn Jahre vorher Gustav Adolf gesiegt hatte. Das kaiserliche Fußvolk wurde gänzlich aufgerieben: 5000 wurden getödtet, eben so viel gefangen, und alle Kanonen und alles Gepäck sielen dem Sieger in die Hände.^ — Nun ward der Kaiser wieder thätiger und bestätigte die vorläufig mit Schweden und Frankreich verabredeten Friedensbedingungen. — Da 1643 aber 1643 den 24sten November die Franzosen bei Duttlingen ge- schlagen wurden, da es dem Kaiser gelungen war, Dänemark zum Krieg gegen Schweden aufzureizen: so stockten wieder alle Unterhand- lungen. Doch Torstenson brach mitten im Winter aus Mähren auf, drang in Holstein und Schleswig ein, ein anderes schwedisches Heer griff andere dänische Besitzungen an, und Dänemark mußte sich durch 1643 Abtretung einiger Provinzen 1645 den Frieden erkaufen. Noch ehe der Friede geschlossen war, stand Torstenson wieder in Deutschland, trieb die Kaiserlichen vor sich her, brach in Böhmen ein und erfocht 1645 den 25sten Februar bei Jankowitz, 3 Meilen von Tabor, einen blutigen Sieg. Der Kaiser, der sich zu Prag aufhielt, flüchtete nach
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