1852 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule, Selbstunterricht, Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Ligurischen Republik (Genua) schickte er von Paris aus eine neue
1801 Verfassung, ganz als gebietender Oberherr. «801 im Juni wollte er
1802 sich durchaus nicht in die Angelegenheiten der Schweiz mischen; 1802
im Januar lud er sie ein, sich mit Frankreich zu vereinigen, und 1803
im Februar übergab er Abgesandten der Schweizer in Paris eine Ver-
fassung, die er selbst eine Wohlthat der Vorsehung nennen konnte;
und das Land Wallis, bisher ein Theil der Schweiz, ward gewaltsam
vom alten Bunde getrennt, und seine Einverleibung in den französischen
Reichskörper (den I2ten November 1810) in Europa kaum bemerkt.
Holland endlich, die freie, unabhängige Republik, blieb von französischen
Truppen besetzt, die es kleiden und ernähren mußte. Da trat Pitt
wiederum in England an die Spitze der Regierung. Es begann neuer
Krieg 1803; und da der unersättliche Ehrgeiz Bonaparte's keinem
Volke Ruhe ließ, so reizte er endlich eins nach dem andern zum bitter-
sten Haß gegen sich, bis der gerechteste Ingrimm alle zur Eintracht
gegen den Feind des Menschengeschlechts vereinigte.
1802 ließ er sich zum Konsul auf Lebenszeit ernennen; und den
1804 20. Mai 1804 ward Napoleon Bonaparte zum erblichen Kaiser der
Franzosen ausgerufen, von jetzt an Napoleon genannt. Vorher hatte
er den Herzog von Enghien, Enkel des Herzogs von Condd, aus
Deutschland wegholen und als Feind des Staats erschießen lassen;
und Moreau, als Feldherr berühmt und eben so sehr geliebt durch die
Menschlichkeit, mit der er für die Freiheit des französischen Volkes ge-
fochten hatte, mußte, einer Verschwörung verdächtig, sein Vaterland
verlassen und ging nach Amerika. Napoleon indeß ließ den Papst aus
Rom nach Paris kommen, damit dieser die Krönung (den 2ten Decem-
der 1804) heilige. Allein es war nicht mehr die Zeit Pipins (752)
oder Karls des Großen (800), dem sich Napoleon so gern vergleichen
ließ: nickt in aller Augen gewann der neue Kaiser dadurch an Würde;
vielmehr mußten Polizei und Militär das Ihrige thun, das Oberhaupt
der Kirche vor dem Muthwillen des gott- und sittenlosen Pariser Pöbels
1805 zu sichern. 1805 verwandelte Napoleon die italienische Republik in ein
Königreich Italien und ließ sich zum König von Italien ernennen.
Feierlich und wiederholt hatte der Kaiser Napoleon, zuletzt noch im
März 1805, in einer öffentlichen Rede vom Thron erklärt: Kein Staat,
keine neue Provinz soll mit Frankreich vereinigt werden; und im Mai
ward die ganze Republik Genua mitten im Frieden mit Frankreich ver-
einiget. — Oesterreich und Rußland ergriffen die Waffen, weiteren
Umgriffen ein Ziel zu setzen. Napoleon aber siegte bei Ulm den 14ten
October 1805, bei Austerlitz den 2ten December, und ehe das Jahr
zu Ende ging, den 26sten December, war der Friede zu Preßburg
geschlossen, den Oesterreich durch Abtretung wichtiger Provinzen erkau-
fen mußte. Diese Provinzen kamen zum Theil an deutsche Fürsten,
an Baiern und Würtemberg, um beide dadurch enger an Frankreich
zu knüpfen und zu natürlichen Feinden Oesterreichs zu machen; beide
1806 nahmen mit dem ersten Januar 1806 den Königstitel an. Preußen
war beleidigt worden und hatte gedroht: man ließ sich altpreußische
Provinzen abtreten und gab an Preußen — Hannover, das Frankreich
zwar erobert, aber England noch nicht abgetreten hatte. Preußen ge-
wann an Land, verlor aber an Achtung; und Krieg mit England war