1862 -
Bunzlau
: Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Sin car beisammen zu bleiben und einen hohen Thurm zu bauen zum
Mittelpunkt der Vereinigung. Aber Gott trennte sie durch die Schei-
düng der Sprachen und zwang sie, nach den verschiedenen Stämmen
verschiedene Wohnsitze auszusuchen
Je nach der Oertlichkeit der Gegenden, in denen sie sich niederließen, bildeten
sich ihre Lebensweisen uiw Schicksale verschieden, wichen sie in körperlichem Aus.
sehen und Entwickelung der Geisteskräfte immer mehr ven einander ab. Die
Einen trieben Ackerbau und wohnten in Städten und Dörfern-, Andere beschäf-
tigten sich mit Biel-zucht und zogen als Nomaden umher; wieder Andere lebten
ven Jagd und Raub: die am Mceresufer wohnten, trieben Fischfang und Schiff-
fahrt und den Alle verbindenden Handel.
§. 7. Entstehung des Heidenthums.
Je mehr aber die Zahl der Menschen'zunahm, und sie sich irdischen
Beschäftigungen Hingaben, desto mehr entfremdeten sie sich ihrem Gott
und verloren die Empfänglichkeit für seine Offenbarungen. Es blieb
ihnen nur das Gefühl der Abhängigkeit voll einem höheren Wesen und
die Erinnerung au einen früheren, seligen Zustand, den sie zurückwünsch-
ten. Dabei drückte sie das Gefühl eigner Schuld und des allgemeinen
Elends, das sich nach Erlösung sehnte. Dies Verlangen nach Erlösung
;md Versöhnung suchten sie durch Gebet und Opfer zu stillen. Indem
sie aber die Sinnbilder mit dem Urbild selbst verwechselten und die Herr-,
lichkeit des unsichtbaren Gottes in ein Bild gleich dem vergänglichen
Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und kriechenden Thiere
verwandelten, verfielen sie allrnählig in den gräulichsten Götzendienst.
So entstand das Heidenthnm. Bei seiner Ausbildung stellte sich
tue Grundverschiedenheit der drei Hanptstämme ans das deutlichste ins
Licht. Die Semiten verehrten nur die erhabenen Lichtkörper, Sonne,
Mond und Sterne, als Abbilder Gottes, den sie aber darüber doch ganz
verloren, mit Ausnahme eines Stammes, der Nachkommen Ebers. Die
Iaphetiten fanden den unsichtbaren Gott in der ganzen sichtbaren
Natur und vergötterten besonders die Menschengestalt. Die Hamiten
versanken theils in Thierdienst, theils in Anbetung lebloser Dinge (Fe-
tischdienst), theils in Verehrung des bösen Wesens, der teuflischen Macht,
welche sie durch Menschenopfer zu versöhnen suchten.