Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 2

1869 - Heidelberg : Weiß
2 Im Norden zwischen Rhein und Elbe wohnten: die Chatten in Hessen, die Ehernster am Harz, die Sachsen in Holstein, die Angeln in Schleswig, die C im Lern in Jütland, die Friesen an der Nordsee. Man bezeichnet diese Nölker gewöhnlich mit dem gemeinsamen Namen des sächsi- schen oder sassischcn Stammes. Südlich und östlich von den Sachsen wohnte der suevische Stamm. Zu ihm gehörten die Markomannen am Oberrhein, später in Böhmen und Mähren, und die Langobarden an der mittleren Elbe. Der gothische Stamm wohnte ursprünglich im Nord- osten an der Mündung der Weichsel. Zn ihm rechnet man auch die Van- dalen am Quellgebiet der Elbe und die Burgunder zwischen Oder und Weichsel. Merkwürdig bleibt immerhin, daß die Lebensweise der südlichen Stämme im Allgemeinen ganz verschieden war von jener der nordischen Bölkerschasten. Die Sueven hatten einen vorherrschend kriegerischen Sinn. Darum errich- teten sie keine festen Wohnsitze; auch durste der Einzelne kein eigenes Ver- mögen erwerben. Das Land wurde gleichmäßig vertheilt und mit dem Besitz alljährlich untereinander gewechselt. Während dann ein Theil des Volkes in den Krieg zog, bebauten die Zurückgebliebenen den Boden; kehrten jene heim, so zogen diese in den Kampf. Auf solche Weise wurde nicht nur die Uebung in den Massen, sondern auch der Feldbau gepflegt. Die im Norden wohnenden Stämme hatten dagegen feste Wohnsitze; jeder Einzelne besaß sein bestimmtes, bleibendes Eigenthum in Hans und Feld, das sich auf die Söhne forterbte. Ackerbau war neben Jagd und Kriegsübung die vorzüglichste Beschäftigung. Doch lagen die einzelnen Höfe meist zerstreut, und es gab wenige zusammenhängende Gemeinden oder Dörfer. Gegen die Mitte des dritten Jahrhunderts hatten sich die verschiedenen deutschen Völkerschaften zu großen Völkerbündnissen vereinigt. Die wichtigsten dieser, theilweise neu entstandenen Völkervereine waren: die Allemannen im Süden, die Franken in der Mitte Deutschlands, die Sachsen im Norden. die Gothen im Osten bis zu den Usern des schwarzen Meeres. Ueber die Entstehung dieser mächtigen Völkervereine besitzen wir keine sichern Nachrichten, und ihr Ursprung wird für uns wohl immer dunkel bleiben. 3. Lebensart und Sitten. Die alten Deutschen liebten das Leben in der freien Natur über Alles; deßhalb wohnten sie nicht in Städten und Dörfern. Diese erschienen ihnen wie Gefängnisse; sie bauten darum ihre Wohnungen abgesondert und ein- zeln an. Wo sie eine Quelle, ein freiliegendes Feld oder ein stiller Waldes- grnnd lockte, da errichteten sie ihre Hütte, meist aus Holz und Lehm und mit Stroh gedeckt. Sie lag gewöhnlich mitten in ihrem Besitzthnm, das Hecken und Erdwall begrenzten. Außerdem gruben sie sich unterirdische Höhlungen und bedeckten dieselben mit Stroh oder Banmzweigen. In diesen Höhlen be- wahrten sie ihre Vorräthe an Lebensmitteln gegen die Strenge des Winters. Eine solche Wohnung, meist von den eingehegten Feldern umgeben, nannte man Hof oder Gehöfte. Als Kleidung trugen sie Felle wilder Thiere, deren Gehörne ihnen oft noch als Kopfschmuck diente, oder einen kurzen, weilen Rock, der mit einer Gurt zusammengehalten wurde. Doch waren sie von früher Jugend an ge- wöhnt, selbst im Winter nur wenige Kleider zu tragen. Männer und Frauen waren gewöhnlich gleich gekleidet.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer