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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 22

1869 - Heidelberg : Weiß
22 einem wunderschönen Zelt, einer Uhr und einem Elephanten von seltener Größe. Karl machte Gegengeschenke von spanischen Pfer- den und Mauleseln, friesischen Mänteln und fränkischen Jagd- hunden. Ueberhanpt suchte Karl mit fremden Fürsten in Freund- schaft zu leben, und dadurch eine gute Behandlung der dort wohnenden Christen zu erzielen. Er schickte selbst in die ent- ferntesten Länder Unterstützungen au arme Christen. In den letzten Jahren seiner Regierung bestimmte Karl, daß das weite Reich nach seinem Tode unter seine drei Söhne getheilt werde. Allein seine tüchtigsten Söhne, Karl und Pipin, starben noch vor dem Vater, und nur Ludwig, der jüngste und schwächste, blieb übrig. Da Karl sein Ende herbeikommen fühlte, berief er die Großen des Reiches nach Aachen. Man versammelte sich im Dome, wo auf dem Hauptaltar eine goldene Krone lag. Hier ermahnte Karl vor allem Volke seinen Sohn Ludwig, Gott zu fürchten, das Volk wie seine Kinder zu lieben, nur Recht und Gerechtigkeit zu üben und vor Gott und den Menschen selbst jederzeit unsträflich zu wandeln. Ludwig versprach unter Thränen, alle seine Pflichten treu und gewissenhaft zu erfüllen. „Wohlan denn, fuhr Karl fort, so nimm diese Krone, setze dir sie selbst auf's Haupt und erinnere dich stets an dein heilte gegebenes Versprechen!" Wenige Monate nachher ward Karl von einem heftigen Fieber befallen. Er wollte sich wie gewöhnlich mit Fasten helfen; aber feile zu sehr geschwächter Körper ging der Auflösung ent- gegen. Im letzten Augenblick faltete er die Hände und sprach leise mit geschlossenen Augen: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" und verschied. (814.) — Merkwürdig, wie er gelebt hat, ist er auch begraben worden. Im vollen Kaiser- schmuck, auf dem Haupte eine Krone, umgürtet mit einem Schwert, auf den Knieen das Eoangeliumbuch, an der Seite eine Pilgertasche, wurde er, aus einem goldneu Stuhle sitzend, in die Gruft der Marienkirche zu Aachen hinabgelassen. Sein Andenken erhielt sich lange in den Sagen und Liedern des Volkes, und Jahrhunderte hindurch gedachte man seiner mit Ehrfurcht und Liebe. 23. Ludwig der Fromme. Ludwig, der die Klöster beschenkte und reichlich für die Kirchen sorgte, lvar zwar ein guter und gerechter, selbst gelehrter
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