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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 25

1869 - Heidelberg : Weiß
25 Franke. Er regierte nur wenige Jahre. Kurz vor seinem Tode beschied er seinen Bruder Eberhard zu^sich und sprach zu ihm: „Lieber Bruder! Ich fühle, daß mein Stündlein gekommen ist. Laß dir deine eigne und der Franken Wohlfahrt bestens em- pfohlen sein. Wohl sind wir mächtig, haben feste Städte und Waffenvorräthe, und Alles, was königlichem Glanze wohl ansteht. Doch die größere Macht und Weisheit ist bei Heinrich von Sachsen, auf ihm beruht die Wohlfahrt des Reiches. Darum vernimm meinen Rath. Stimm diese Kleinodien: die heilige Lanze, die goldnen Armbänder, den Pnrpurmantel, das Schwert und die Krone der alten Könige; übergieb sie dem Herzoge und mache ihn dir zum Freund. Melde ihm, ich hätte ihn sterbend allen Fürsten znm Könige empfohlen." Und wie Konrad gewünscht, so that der uneigennützige Eberhard. Die Sage meldet, er habe beu Herzog beim Ueber- bringen der Reichsinsignieu am Vogelheerde angetroffen, daher der Beiname Vogelsteller oder Finkler. Heinrich war ein frommer, einsichtsvoller und tapferer Fürst. Seine Hauptsorge war die Rettung des Vaterlandes gegen die fortgesetzteil Raubzüge der Ungarn. Er schloß vorerst einen neun- jährigen Waffenstillstand mit ihnen und zahlte während dieser Zeit alljährlich einen Tribut. Diese Waffenruhe benützte Heinrich dazu, tüchtige Bollwerke zu rüsten und kriegsgeübte Streiter heranzubilden. Die festen Plätze und die Burgen, welche ange- legt wurden, sollten dazu dienen, dem schutzlosen Landvolk eine Zufluchtsstätte gegen plötzliche Raubeinsälle zu verschaffen. Aber die Deutschen hatten immer noch eine große Abneigung gegen das Sehen hinter den Mauern der Städte. Es mußte deshalb durch das Loos entschieden werden, welcher von je neun Kriegs- pflichtigen in die Stadt ziehen sollte. Das Landvolk hatte den dritten Theil der Früchte dahin abzuliefern. Aus diesen festen Plätzen entstaub im Laufe der Zeit eine Reihe von Städten, deren Einwohne^ „Bürger" genannt wurden. Daher heißt Hein- rich auch der „Städte grün der". Um gegen die Reiterschaaren der Ungarn mit Erfolg in's Feld ziehen zu können, bildete Heinrich eine eigene Reiterei. Um dieser ihren schweren Dienst angenehmer zu machen, gab er ihnen eine bevorzugte Stellung und veranstaltete für sie besondere Fest- lichkeiten. Daraus entwickelte sich später der Ritterstand mit seinen berühmten Ritterspielen oder Turnieren.
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