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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 38

1869 - Heidelberg : Weiß
38 Throne zu entsagen und dem Kaiser gegen seine Feinde beizu- stehen. Könne er aber diese Verabredung nicht halten, so wolle er sich wieder zur Haft stellen. Friedrich wurde nun von Traus- nitz entlassen. Durch die lange Gefangenschaft war er so ent- stellt, daß ihn die Seinigen nicht mehr erkannten. Friedrichs treues Weib Elisabeth hatte sich über das traurige Schicksal ihres Gemahls so gehärmt, daß sie vom vielen Weinen erblindet war. Trotz dieser unglücklichen Verhältnisse vermochte er seinen Bruder Leopold nicht zur Anerkennung jener Bedingungen zu bewegen. Deßhalb kehrte Friedrich in die Gefangenschaft zurück, obwohl ihn der Papst seines gegebenen Versprechens entbinden wollte. Diese Treue rührte Ludwig. Mit herzlicher Freude empfing er Friedrich und theilte von nun an mit ihm die Re- gierung des Reiches. Sie lebten fortan in innigster Freund- schaft, speisten an einem Tische und schliefen in einem Bette, wie sie dies in ihren Jugendjahren gethan hatten. 36 Die luxemburger Kaiser. (1347—1437.) Drei mächtige Fürstenhäuser herrschten um diese Zeit in Deutschland: das luxemburgische, das bairische und das österreichische Haus. Die deutsche Königskrone kam 1347 an das luxemburgische Haus, welchem das Königreich Böhmen ge- hörte. Drei Kaiser gelangten aus diesem Hause zur Regierung: Karl Iv. (Gegenkönig war Günther von Schwarzburg), Wenzel, nach dessen Absetzung kurze Zeit Ruprecht von der Pfalz regierte, und endlich Sigismund, Wenzels Bruder. Von Karl Iv. kommt die sogenannte goldne Bulle (1356). Diese war ein Reichsgesetz, welches die Bestimmungen über die Wahl des Kaisers enthielt und sieben Chur- oder Wahlfürsten einsetzte, drei geistliche und vier weltliche. (Diese waren die Erz- bischöfe von Mainz, Köln und Trier, und der König von Böhmen als Erzmundschenk, der Pfalzgras bei Rhein als Erztruchseß, der Herzog von Sachsen als Erzmarschall, der Markgraf von Bran- denburg als Erzkämmerer.) Die Churfürsten gingen im Range allen andern Fürsten und Ständen vor und erhielten große Vorrechte. Frankfurt wurde als Wahlort, Aachen als Krö- nungsort festgesetzt. Unter Sigismund kam die große Kirchen Versammlung zu Eon stanz zu Stande. Nicht nur im deutschen Reiche, auch
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