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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 68

1869 - Heidelberg : Weiß
68 in Süddeutschland vor und besiegte bei Hohenlinden die kaiserlichen Heere. Die Folge davon war, daß der Kaiser für sich und das deutsche Reich zu Lüneville (1801) Frieden schloß. In diesem Frieden trat Deutschland das ganze linke Rheinuser an Frankreich ab. Dadurch wurden in Deutschland selbst große Veränderungen hervorgerufen. Die geistlichen Reichsstände ver- loren ihre weltlichen Besitzungen (Säkularisation) und viele welt- liche Reichsmitglieder wurden mediatisirt, d. h. ihre Reichsun- mittelbarkeit hörte auf. Die Gebiete dieser aufgehobenen Reichs- stände kamen an andere Fürsten als Entschädigungen für die Verluste auf dem linken Rheinufer. (Reichsdeputationsschluß.) 62. Napoleon wird Kaiser. Napoleon regierte als Consul in Frankreich mit großer Kraft und Einsicht. Durch weise Gesetze und segensreiche Einrichtungen suchte er den Wohlstand des Landes zu heben und die durch den Krieg geschlagenen Wunden zu heilen. In Gemeinschaft mit dem Papste ordnete er die kirchliche Angelegenheit und führte die Feier des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein; die allgemeine Glaubens- freiheit wurde jedoch nicht beschränkt. Die Bischöfe erhielten statt Güter anständige Gehalte; die Klöster dagegen wurden nicht wieder hergestellt. Auch der öffentliche Unterricht wurde wieder begonnen und viele neue Schulen errichtet. Zur Beförderung des Verkehrs ließ er Straßen und Kanäle anlegen. Auf diese Weise gewann er das Volk für sich. Die geängstigten Gemüther athmeten wieder freier auf und der Name des ersten Consuls wurde von tausend Lippen mit Segen genannt. Durch seine glänzenden Siege über die Feinde der Republik und durch die Eroberung neuer Pro- vinzen schmeichelte er dem Ehrgeiz der französischen Nation. Solche Umstände begünstigten sein Streben nach der Allein- herrschaft. Doch war der Königstitel noch allzusehr verhaßt; daher sollte ein großes fränkisches Reich hergestellt werden wie zu Zeiten Karl des Großen. Napoleon ließ sich auch wirklich zum Kaiser erwählen, und am 2. Dezember 1804 wurde er als Napoleon I. vom Papste in der Notre-Dame-Kirche zu Paris gekrönt. Der Kaiserkrone fügte er im folgenden Jahre die lom- bardische Königskrone bei. So hatte dieser außerordentliche Mann, erst 35 Jahre alt, das glanzvolle Ziel seines Ehrgeizes erreicht. Aber Herrschsucht ließ den Uebermüthigen nicht ruhen. In ganz
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