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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 113

1868 - Elberfeld : Volkmann
113 Züchtigungen und Hinrichtungen gewöhnt war. Hermann, der inzwischen in die Heimath zurückgekehrt war, benlerkte die allge-- nleine Mißstimmung und baute darauf seine Pläne. Heimlich stiftete er eine Verschwörung zwischen den einzelnen Stämmen des nordwestlichen Deutschlands, mährend er den Varus durch verstellte Willfährigkeit und Freundlichkeit sicher machte. Dieser, der außerdem durch Segestes, dessen Tochter Thusnelda mit Hermann vermählt war, gewarnt wurde, ging in die gelegte Falle. Als ein Aufstand eines fernen Volkes an der Ems gemel- det wurde, zog er selbst an der Spitze seines Heeres hin, ihn begleitete Hermann und deutsche Schaaren. Absichtlich führte derselbe das römische Heer, dessen Marsch durch Stürme und Regengüsse erschwert wurde, in die unwegsamen Schluchten des teutoburger Waldes. In der Gegend von Detmold, (denn dort- hin verlegt man meistens die Schlacht, obschon in neuerer Zeit dagegen Zweifel erhoben sind), als Varus weder zurück, noch vorwärts gehen konnte, trennten sich die Deutschen plötzlich von ihm und fielen in Verbindung mit den anwohnenden Völker- schaften über die Römer her, die, ringsum eingeschlossen und angegriffen, eine völlige Niederlage erlitten. Vergebens feuerte Varus den Muth der Seinigen an; un- ter beständigem Angriffe der Deutschen setzte er seinen Marsch drei Tage lang fort, endlich, da er Alles verloren sah, stürzte er sich in sein Schwert; mit ihm fielen seine Krieger oder wur- den zu Gefangenen gemacht; drei der besten Legionen nebst sechs Cohorten, im Ganzen über vierundzwanzigtausend Mann gingen dort zu Grunde. An den Gefangenen ließen die Deutschen ihre Wuth und Rachsucht aus, viele wurden als Opfer den Göttern geschlachtet, andere an Bäumen aufgeknüpft, noch andere zu Tode gemartert. Besonders schlimm ging es den Sachwaltern, denen man die Zungen ausriß nüt den Worten: „Nun höre auf zu zischen, römische Natter!" Die nächste Folge dieser im Jahre 9 v. Chr. G. vorgefallenen Schlacht war, daß die Burgen und Festungen der Römer zerstört und ihre Herrschaft auf der rech- ten Rheinseite vernichtet wurde. In Rom verbreitete die Nach- richt dieser Niederlage einen ungeheuren Schrecken; man glaubte ò **
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