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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 121

1868 - Elberfeld : Volkmann
ein ungeheures Schwert als Zeichen der Herrschaft verliehen. Uebrigens übte er strenge Gerechtigkeit, ließ den unterworfenen Völkern ihre Verfassung und Einrichtungen und duldete keinen .Druck der Beamten, der im römischen Reiche so gewöhnlich war. Daher sehen wir, daß Künstler, Handwerker, Gewerbetreibende aller Art aus dem römischen Reiche gern auswanderten und sich unter den Hunnen niederließen. Bis zum Jahre 445 regierte er mit seinem Bruder Bleda gemeinschaftlich; nachdem dieser auf seinen Befehl aus dem Wege geräumt war, herrschte er un- umschränkt über ein bereits bedeutendes Reich und trat nun als Eroberer auf. Zunächst machte er sich dem oströmischen Reiche furchtbar und zwang den Kaiser desselben, den Frieden durch einen Tribut zu erkaufen. Damit nicht zufrieden, spannte er seine Forderungen höher, und als dieselben nicht befriedigt wurden, fiel er verwüstend m Thracien und Macedonien ein und drang bis Constantinopel vor, das er indeß seiner Festigkeit wegen nicht erobern konnte. Als der folgende Kaiser kräftiger gegen ihn auftrat, zog er sich zurück und beschloß nun, einen Einfall in das weströnüsche Reich zu machen, das reichere Beute zu verheißen schien. Mit einem ungeheuren Heere, das im Vorrücken durch die Schaaren über- wundener deutscher Völker, der Ostgothen, Heruler, Gepiden, Franken u. a.. vermehrt wurden und sich zuletzt auf 700,000 Mann belaufen haben soll, brach er nach Deutschland auf, zog an der Donau hin, überschritt den Rhein und fiel in Gallien ein. Ueberall wurde das Land verwüstet, mehr denn zwanzig Städte, unter ihnen Mainz, Trier, Worms, Metz, wurden zer- stört, und eben war er mit der Belagerung von Orleans be- schäftigt, als der römische Feldherr in Gallien, Aätius in Ver- bindung mit dem westgothischen König Theodorich mit einem Heere herbeieilte, um den gräßlichen Plünderungen ein Ziel zu setzen. Als Attila die Annäherung des feindlichen Heeres er- fuhr, gab er Orleans auf und zog sich in die Ebene der Cham- pagne, wo er von seiner zahlreichen Reiterei besseren Gebrauch machen konnte; hier fiel nun im Jahre 451 auf den sogenann- ten Catalaunischen Feldern, (wahrscheinlich in der Nähe von Chalons sür Marne) eine der blutigsten Schlachteil vor, die je-
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