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1. Leitfaden der Alten Geschichte für Quarta - S. 105

1901 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Sagen-Anhang. 105 Sagen-Anhang. (Zu den Quellen vgl. die Einleitung.) 1. (S. 2.) König Pelops zog aus feiner Heimat Phrygien nach Elis, von dem Rufe der schönen Hippodamia, der Tochter des mörderischen Königs Önömcws, gelockt. Gefährlich war es, um die Königstochter zu werben; denn die Freier mußten mit dem Vater eine Wettfahrt auf Streitwagen bestehen, bei der er mit seinen windschnellen Rossen alle überholte und im Vorbeisausen sie mit dem Speere durchstach. Pelops aber bestach des Königs Wagenlenker, daß er in die Zapfen von Önomaus' Wagen statt der hölzernen Pflöcke wächserne steckte. Der Laus begann: windschnell schoß der grimme König dahin, aber nicht lange, so erhitzte sich die Achse, das Wachs troff aus, die Räder wurden weggeschleudert, und im jähen Sturze fand Önomaus den Tod. Pelops nahm Hippodamia zur Gemahlin, erhielt das Reich und gründete zum Andenken an die Wettfahrt zu Olympia in Elis die Olympischen Spiele. Von Elis aus erweiterte Pelops sein Gebiet über die benachbarten Landschaften, und die ganze Halbinsel erhielt von ihm ihren Namen. 2. (S. 8.) Adler und Fuchs hatte Aristomenes einst seine Rettung zu verdanken. Er war bei Gelegenheit eines Raubzuges, den er von Eira aus bis in die Gegend von Sparta unternahm, mit 50 seiner Gefährten gefangen genommen worden. Um sie zu beseitigen, stürzte man sie in einen Abgrund des Taygetos: eine Strafe, die für gewöhnlich nur die ärgsten Verbrecher traf. Während nun die übrigen unten zerschmettert ankamen, wurde Aristomenes von einem herzufliegenden Adler auf die Schwingen genommen und unverletzt hinabgetragen. Unten angelangt, sah er nunmehr den Hungertod vor Augen, da er nirgends einen Ausweg aus seinem Gefängnis wahrnahm. Zwei Tage und zwei Nächte befand er sich in der entsetzlichsten Lage. Endlich am dritten Tage hörte er ganz in der Nähe ein Geräusch. Er erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. Schnell brach er sich von den umherliegenden Gerippen einen Knochen ab und wartete, bis der Fuchs in seine Nähe kam. Dann ergriff er das Tier rasch und fest bei dem Schwänze. Der Fuchs, dem das nicht gefiel, wandte sich um und lief auf dem Wege fort, auf dem er gekommen war. Aristomenes aber gab ihn nicht los, sondern ließ sich von ihm mit fortziehen. So gelangte er endlich nach vieler Mühe an ein Loch, durch das er von fern das ersehnte Tageslicht schimmern sah. Nun ließ er das Tier laufen und machte sich daran, die Öffnung mit Hilfe des mitgenommenen Knochens zu erweitern. Endlich gelang es ihm, einen Gang zu graben, der so groß war, daß er bequem hindurchkriechen konnte.
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