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1. Die vorchristliche Zeit - S. 3

1852 - Leipzig : Brandstetter
3 blind und brachte sich selber ums Leben. Alle von ihm unterworfenen Völker machten sich aber wieder von der ägyptischen Herrschaft frei. Von jenen Bil- dern sind aber noch manche übrig geblieben, doch muß man mit Fackeln in die düstern Tempelgänge eindringen, wenn man sie besehen will. Denn die Aegyp- ter bauten ihre Tempel und Paläste sehr düster, manche sogar in Felsengrotten und unterirdischen Räumen. 3. Cheops und Chephren. Unter dem König Cheops mußte das ganze Volk arbeiten, um für ihn die große Pyramide zu bauen, in der er sich begraben lassen wollte. Da mußten zuerst in dem arabischen Gebirge die Steinblöcke gebrochen werden, die wur- den dann bis an den Nil geschleift und auf Schiffen herüber gebracht. Aufdem Wege nach dem Hauptplatze mußte mitten durch einen Berg ein Gang gebro- chen werden, der war eine Viertelstunde lang, und man mußte zehn Jahre lang daran arbeiten. Bei dem Pyramidenbau waren immer hunderttausend Aegyp- ter zu gleicher Zeit beschäftigt, und alle drei Monate kamen andere Hundert- tausend an die Reihe, und zwanzig^Jahre dauerte es, bis die eine Pyramide fertig war. Sie wurde aber auch so hoch erbaut, wie ein mäßiger Berg, viel höher, als der Straßburger Münster. Im Innern machte man Gänge in ein Grabgewölbe, in das der Sarg zu stehen kam. Die innere Steinmasse bestand aus Kalksteinen, die äußeren Steinplatten waren von Granit und Marmor; diese sind jetzt aber nicht mehr vorhanden. Doch der Riesenbau selber hat den Jahrhunderten getrotzt und steht noch unerschüttert da. Fünfzig Jahre lang soll Cheops regiert haben, und nach ihm sein Bruder Chephren eben so lange Zeit. Auch dieser zwang die Aegypter, eine große Pyramide zu bauen. Diese und die des Cheops und noch eine dritte sind die größten; es gibt aber noch eine Menge kleinerer. Alle sind noch wohl erhalten und stehen in Mittelägypten. Man zählt im Ganzen vierzig und theilt sie in fünf Gruppen. In der Form sind alle gleich; von einer breiten Grundlage aus- gehend laufen sie nach oben spitz zu und endigen sich in eine platte Decke. Eine Seite schaut genau nach Ost, die entgegengesetzte nach West, die dritte nach Nord, die vierte nach Süd. 4. Verehrung der Todten. Die Aegypter verwandten viel Mühe darauf, ihre Todten zu ehren, und da sie glaubten, daß die Seele sich nicht von dem Körper trenne, so lange dieser nicht verwest sei, wandten sie die größte Sorgfalt darauf, die Leichname zu erhalten und vor der Verwesung zu schützen. Sie hatten drei Arten, die Leichen zu behandeln, eine für die geringen Leute, eine für die mehrangesehe- nen und endlich die umständlichste und kostbarste Art für die Könige und Vor- nehmen. Wenn einer von den letzteren gestorben war, nahm man die innern Theile aus dem Körper heraus und wusch ihn inwendig mit Wein. Dann füllte man den so gereinigten Körper mit Räucherwerk und wohlriechenden Spezereien, nähete ihn wieder zu und legte ihn 70 Tage lang in Salz. Wenn diese Zeit um war, umwickelte man ihn von oben bis unten ganz mit feinen Binden , über das Gesicht wurde Gyps gestrichen und auf dem Gyps das Ge- sicht mit Farben abgemalt. Dann stellte man den Leichnam in einen verzierten Sarg, auf welchem allerlei Inschriften und Zeichen (Hieroglyphen) waren. Die Leichen der Geringen aber wurden nur in Salz gelegt und dann mitbin- 1* \
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