Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die vorchristliche Zeit - S. 93

1852 - Leipzig : Brandstetter
93 und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megalota- phros, d. i. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden und zog sich gleich im Anfänge der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedamonier ohne Mühe einen leichten Sieg davon trugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Treffen sammelte Aristomenes die Reste der Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hier aus unternahm Aristomenes Streif- züge lus in das Innere des lakonischen Landes; auf einem solchen Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedamonier. Er vertheidigte sich, er- hielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedamonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossen sie in die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Missethater warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, auf seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde auf den Boden hingebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes gekommen war, legte er stch nieder, zog das Gewand über das Gesicht und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Gesicht und er- blickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe, gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Ge- wand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem lau- fenden Fuchse; an Stellen, wo schwer durchzukommen war, ließ er sich auch von ihm nachziehen. Endlich sah er ein Loch, das für den Fuchs zum Durch- kriechen groß genug war und Licht durch dasselbe. Der Fuchs eilte, als er von Aristomenes losgelassen worden war, seiner Höhle zu. Aristomenes aber machte das Loch, das zum Durchkommen für ihn zu klein war, mit den Händen weiter und entkam zu den Seinen nach Eira. Den Lacedämoniern wurde sogleich von Ueberläufern gemeldet, daß Aristomenes unversehrt zurückgekommen sei. Sie hielten es aber für unglaub- lich, bis er eine Schaar, von Korinthern, die den La'cedämoniern zu Hülfe zogen, schlug und ihre Anführer tödtete. Nach dieser Thal brachte er dem Jupiter das Opfer dar. welches man Hekatomophonia nennt und das jeder Messenier, der hundert Feinde erlegt hatte, verrichtete. Aristomenes hatte es zum ersten Male dargebracht, als er am Denkmale des Ebers gefochten hatte; auch zum dritten Male soll er es in der Folge wiederholt haben. 3. Die Lacedämonier schlossen einst, als sie das Fest der Hyacinthien feierten, mit den Messeniern in Eira einen Waffenstillstand auf vierzig Tage. Als nun Aristomenes, ohne etwas zu fürchten, sich eine Strecke von Eira
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer