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1. Die vorchristliche Zeit - S. 185

1852 - Leipzig : Brandstetter
185 um aus der Ungewißheit zu kommen." Sulla äußerte, er wisse das selbst noch nicht. Vor der Hand hatte er noch 80 auf ein Blatt geschrieben; Tags darauf gab er noch eine Liste von 220, und nächsten Tages eben so viel; im Senat äußerte er, es sollten noch Alle, wie sie ihm gerade beistelen, varan kommen. Nach ungefährer Berechnung waren 15 Konsularen (die Konsuln gewesen wa- ren), 90 Senatoren, 26oo Ritter und über 100,000 Bürger hingerichtet worden; denn nicht allein in Rom, sondern auch in vielen andern Städten Italiens wütheten Schrecken und Mord. Sklaven ermordeten ihre Herren, Verwandte die Ver- wandten, um die Prämie für den Kopf eines Proscribirten zu erhalten. Viele Güter wurden herrenlos, die Sulla an seine Günstlinge verschenkte; sein Os- cier Krassus kaufte um ein Spottgeld so viel, daß ihm fast die halbe Stadt zum Eigenthum gehörte. Die 120,000 Soldaten des Sulla wurden königlich belohnt. Als die Gegenpartei so gut wie vernichtet war, rühmte sich Sulla, die Ruhe und Ordnung im römischen Staate wieder hergestellt zu haben. Ruhig war es nun allerdings geworden; kein Freund des Volkes regte sich mehr, Niemand wagte mehr, seine Meinung frei heraus zu sagen, Jeder zitterte vor dem gewaltigen Diktator oder schmeichelte ihm. Die Macht der Tribunen hörte nun fast ganz auf, alle Gesetze, welche zum Vortheil des Volkes gegeben waren, wurden aufgehoben; so schien die Macht des Adels wieder fest gegründet. Nachdem Sulla fünf Jahre lang unumschränkt geherrscht hatte, wurde er der Regierung selber überdrüssig; er legte seine Diktatur nieder und zog sich auf ein Landgut zurück. Dort führte er mit Schmeichlern und Freunden, unter Tänzerinnen und Schauspielern ein ausschweifendes Leben, aber schon nach einem Jahre starb er an einer ekelhaften Krankheit, in Folge seiner Schwelgereien. 3. Spartakus, der Sklavengeneral. 1. Die Sklaven. Sklaven gab es in Nom, in Italien, in der ganzen alten Welt eine große Menge; die Kriegsgefangenen, besonders die von den barbarischen Völkern, von den Afrikanern, Galliern, Germanen, Thraciern, wurden zu Sklaven ge- macht und verkauft und alle Kinder der Sklaven und Sklavinnen blieben dann auch in der Knechtschaft. Alle möglichen Dienste wurden von den Sklaven ver- richtet; sie mußten das Land bauen und die häuslichen Geschäfte besorgen; manche von ihnen, besonders die griechischen, lernten auch die Wissenschaften und wurden Lehrer und Erzieher, oder als Schreiber und Vorleser gebraucht. Dann geschah es oft, daß sie wegen guter Dienste freigelassen wurden. Ein , reicher Römer hatte wohl ein paar hundert Sklaven, mit welchen er nament- lich seine Güter bewirthschaftete. Außerdem wurden aber, auch die Sklaven als Gladiatoren oder Fechter gebraucht, die zur öffentlichen Belustigung des römischen Volkes auf Tod und Leben mit einander kämpfen mußten. Die an blutige Kriege gewöhnten Römer bedurften solcher blutigen Schauspiele. Es wurden große runde Theater unter freiem Himmel erbaut; in der Mitte war ein mit Sand bestreuter Platz, die Arena, wo d'.e Fechtersklaven mit den verschiedensten Waffen kämpften. Wenn
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