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1868 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Gohr, Robert
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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2. Als er zum ersten Kriege auszog, überlegte eb, welchen
Gott er erwählen sollte — einen heidnischen oder den Gott der
Christen. Da erschien ihm — so wird erzählt — eines
Mittags über der Sonne am Himmel ein großes Kreuz; daran
las er die Worte: In diesem Zeichen wirst du siegen! Darauf
ließ er ein goldenes Kreuz mit einer kostbaren Fahne anfer-
tigen, die Kreuzesfahne. Auch bekannte er sich zum Chri-
steuthume. In Folge dessen eilten die Christen aus allen
Theilen des Reiches zu ihm und halfen ihm die übrigen Kaiser
vertreiben.
3. Constantin war der erste römische Kaiser, welcher
zugleich ein Christ war. Sein Lebenswandel war aber kein
christlicher. Sobald er zur Alleinherrschaft gelangt war, er-
klärte er das Christenthum zur Staatsreligion. Weil die
heidnischen Römer darüber sehr ungehalten waren, machte er
die Stadt Byzanz an der Meerenge zwischen dem schwarzen
und Marmormeer zur Hauptstadt und hieß sie Constantinopel.
I. Kaum waren die Christen von den Verfolgungen der Heiden befreit,
als sie auch nicht mehr christliche Liebe übten. Sie fingen Streitereien
über die rechte Lehre an und verfolgten nun einander. Schon 50 Jahre
nach Constantin verbrannten sie Ketzer d. h. solche, die eine falsche christliche
Lehre haben sollten.
Ii. Um diese Zeit lebten viele Christen von der Welt abgeschlossen in
Wäldern und Höhlen, wo sie viel beteten und über religiöse Dinge nach-
dachten; man nannte sie Einsiedler. Andere nahmen sich vor, ebenfalls
fleißig zu beten, aber auch zu arbeiten und mäßig zu leben, sowie arm zu
bleiben. Sie wohnten zusammen in einem Hanse, das Kloster genannt
wurde. Sie selbst hießen Mönche und wenn es Frauen waren, Nonnen.
§. 5. Muhamed. 622.
1. Muhamed wurde in Mekka, der Hauptstadt Arabiens,
geboren. Sein Vater hieß Abdallah. Seine Mutter war
eine Jüdin Namens Amöna. Schon als Knabe verlor er
seine Eltern und kam zu seinem Onkel Abu Taleb, welcher
Vorsteher der Kaaba war.
2. Als kleines Kind war er nach arabischer Sitte unter
den Beduinen gepflegt worden. Sein Onkel sorgte für eine
gute Ausbildung und erklärte ihm den Gottesdienst in der
Kaaba. Eine Zeitlang stand Muhamed an der Seite seines