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1868 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Gohr, Robert
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
31
Bei Merseburg an der Saale fand i. I. 933 die
Schlacht statt, in welcher die Ungarn so geschlagen wurden,
daß sie bei Lebzeiten Heinrichs nicht wieder nach Deutschland
kamen.
So gab dieser gute und große König unserm Deutschland
eine Macht, die es zuvor nie gehabt hatte.
1. Otto I. war der Sohn Heinrichs des Städte-
bauers. Diesem hatten die Fürsten die Wahl seines Sohnes
versprochen. In Aachen fand eine große Fürstenversammlung
statt. Dort ließ sich der junge König auf die glänzendste Weise
krönen. Bei dem Krönungsmahle bedienten ihn die vornehmsten
Herzöge, um ihn zu ehren.
2. Otto war schön, groß und stolz. Seine Gewalt war
nicht so milde, wie die seines Vaters. Wie ein Löwe warf
er alle seine Feinde nieder. Einige Herzöge wollten ihn nicht
anerkennen, aber er überwand sie.
3. Zu der Zeit war der König von Italien von einem
Fürsten ermordet worden. Der Mörder nahm darauf die
königliche Wittwe Adelheid gefangen, damit sie seinen Sohn
heirathete. Da befreite der treue Mönch Martin die Adel-
heid, und diese ließ den König Otto um Hilfe bitten. Dem
Könige war seine Gemahlin gestorben. Er zog mit einem
Heere nach Italien, besiegte den aufrührerischen Fürsten und
ließ sich zum Könige von Italien krönen. Dann feierte er
seine Vermählung mit der schönen Adelheid.
4. Ueber diese Heirath waren seine Söhne ungehalten.
Sie riefen selbst die raubsüchtigen Ungarn in's Land. Diese
kamen 100,000 Mann stark bis nach Augsburg an den
Lech 955. Hier trafen sie das deutsche Heer unter dem
ritterlichen Könige und seinen Söhnen, die ihr Unrecht längst
bereuten. Heiß war die Schlacht, die zwei Tage dauerte.
Aber zuletzt siegte die Tapferkeit der Deutschen. In wilder
Flucht eilten die heidnischen Horden von dannen. Doch die
nachjagenden Deutschen holten sie ein und schlugen sie nieder,
wenn sie nicht schon im Lech ertrunken waren.